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Wer? Scorzonera? Noch nie gehört. Ja, ja so waren auch meine ersten Reaktionen, als ich diese Band aus dem hohen
Norden Deutschlands entdeckte. Das ist kein Wunder, denn die Existenz ist erst seit Juli 2004 nachzuweisen.
Scorzonera heißt soviel wie Schwarzwurzel und ist eigentlich eine Pflanzenart. Aber da man sich in unseren Kreisen
eher mit Black Metal als Gewächsen beschäftigt, komme ich an dieser Stelle lieber mal auf die musikalischen
Qualitäten der Schwarzwurzel zu sprechen.
Wie es sich für BM-Tongut gehört, ist der Sound roh. Man kann hier zwar nicht von Rohheit à la Darkthrone sprechen,
aber gelungen ist die Produktion auf alle Fälle. Trübsinninge, hoffnungslos stimmende Melodien, die einem den
letzten Tropfen Lebensmut entziehen, geben in den ersten Minuten unter Führung eines grimmigen, leicht im
Vordergrund gehaltenen Schwarzseelenorgans den Ton an. Die Saiten der Gitarren wimmern vor sich hin und werden in
Höhen getrieben, wie ich sie bis dahin nur von Trollskogen kannte. Auch dass man neben dem durchaus als schnell
einzustufenden Tempo auch anders kann, wird zwischendurch immer wieder bewiesen. Sogar ein Instrumental, das nette
Akustik-Parts bereithält und für Abwechslung sorgt, hat sich seinen Weg auf dieses 5-Track-Demo gebahnt.
Scorzonera ist eine Band, die viel Potenzial aufweist und es verdient hat etwas zu erreichen. In Kürze wird auch
das zweite Demo "Wayfarer" veröffentlicht, allerdings nicht unter dem Namen Scorzonera, da eine süddeutsche Band
die Jungs (und ein Mädel) darauf aufmerksam machte, dass der Name Scorzonera von ihnen rechtlich geschützt sei. Der
neue Name wird dann zum Release-Termin des neuen Demos preisgegeben. Also darf man gespannt sein, was uns beim
nächsten Mal erwartet. |
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