MAYHEM

Grand Declaration Of War (CD 2000)


Wow, und ich dachte echt, ich hab' schon alles in meinen Ohren wabern lassen! Nun war Mayhems neueste Veröffentlichung "Chimera" ein komplexes, aber auch eingängiges Werk und die ihm nachgesagten Parallelen zu "Grand Declaration Of War" ließen mich bei selbigem blind zugreifen. Warum der geneigte Mayhem-Fan mit diesem Album so hart und gnadenlos ins Gericht geht, wird mir bei jedem Durchlauf klarer.
Die große Kriegserklärung ist ein extrem schwer verdaulicher Brocken musikalischer Arbeit, bei dem man an vielen Punkten ins Grübeln oder sogar Kopfschütteln kommt. Der teilweise klare Gesang, erzählend und mit wabernden Effekten belegt oder mit einem Megaphon über ein marschierendes Schlagzeug gezogen, ist nicht nur äußerst gewöhnungsbedürftig, sondern kann auch absolut abstoßend wirken. Zuviel des Guten ist es auf jeden Fall, denn die üblichen, kehlig bis keifigen Vocals sind selten. Die Instrumentierung zeigt einmal mehr, zu was sie in der Lage sind. Allerdings ist das Album so komplex, dass kaum Spaß aufkommen möchte. Ausladende und einladende Passagen schwarzer Raserei findet man hier nur in Bruchstücken, was aber auch nicht das Anliegen des Albums zu sein scheint. Wohl eher handelt es sich hier um eine Reise, die ein experimentierfreudiger Extremmusiker mit Kopfhörern durch die Dunkelheit wandelnd erleben kann.
Black Metal-Puristen ist hier definitiv abzuraten, da selbige wohl denken würden, die Herren hätten ihren Verstand verloren. Trotz allem kann ich jedoch einen Teil nachvollziehen, der andere Teil lässt mich mit offenen Fragen im Dunkeln zurück.

3 /10

Official Website

 

Sir ChristCrusher
23.11.2005

 

:: English version ::

Wow, and I really thought that I had heard it all. Mayhem's newest output "Chimera" was a complex, however catchy opus, the rumoured parallels to "Grand Declaration Of War" made me grab it blindly. Why the common Mayhem fan roast this album is getting clearer by every cycle.
The grand declaration of war is an extremely indigestible chunk of musical work that leaves you scratching your head or even misgiving. The sometimes clear vocals, narrative and clogged with waving effects or laid with a megaphone upon a marching drum is direfully needed getting used to, maybe even utterly repellent. That is way too much because the common guttural and nagging vocals have become very rare. The instrumentation shows once again what they are able to do. However, the album is so complex pleasure can hardly erupt. Cantilevered and inviting parts of black mania are found only in fragments, though it seems not to be the concern of the album. Rather than it is about a trip, which can be done by extreme musicians who like to experiment strolling through the darkness with headphones.
I have to dissuade Black Metal purists from this because they might think, the guys went mad. In spite of everything I can follow it partially; other parts leave me with unanswered questions in the dark.

Translated by Sir ChristCrusher

Redaktionsbewertung:
Amicus 2 odium 1
Sir ChristCrusher 3
Gesamtdurchschnitt: 2