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Immer wenn ich traurig bin, dann trink ich einen Korn. So beginnt ein Lied eines mir bis dato verschlossen gebliebenen Künstlers. Nun, mit mir hat dieser Satz nur bedingt etwas zu tun, denn weder beschleicht mich allzu häufig die gepflegte Melancholie noch bin ich ein Freund gebrannter Getreideprodukte. Ein Zusammenhang, wenn auch entfernt, besteht dennoch. Denn: Immer wenn ich sauer bin, dann kommt Anaal Nathrakh. Dass selbiges nicht von ungefähr kommt, versuche ich in ein paar Worten zu schildern.
Anfangs bin ich mit oben genannter CD nicht wirklich warm geworden, wartet der Kodex doch mit einem Sound auf, der den puristischen Black Metal Hörer schon ein wenig vor den Kopf stößt. Dies bekommt man besonders dann mit, wenn man aus Versehen den Regler der Lautstärke ein wenig zu großzügig in Richtung des roten Bereiches gedreht hat.
Distortion ist zu ungenaues, ja sogar kraftloses Wort, welches der mahlenden Zerstörung nur kaum gerecht werden kann. Vielmehr kommt es mir vor, als ob in meiner Anlage ein bösartiger atomarer Brennstab zum Leben erwacht ist, welcher nur vom Magnetfeld der Boxen gehalten wird. Zum Glück, denn ich möchte diesen gleißenden Wüterich nicht frei auf meinem hilflosen Körper herumspringen lassen. Egal wo du dich versteckst, der Kodex findet dich, sofern er nicht schon da ist, und dich mit Alarm Rot begrüßt.
Pandemonic Hyperblast ist wohl einer der extremsten Songs, denen ich jemals lauschen durfte. Nicht umsonst wird dieser Song von mir benutzt um auf gestandenen Black Metal Abenden den Raum von unwürdigen Cradle Of Filth BM'lern frei zu fegen. Was für ein Spaß! Ähnlich einer knackigen Darkspace Überdosis geht hier jeder in die Knie und gesteht seine Unwürdigkeit, nur das Anaal Nathrakh sehr viel Wert auf ihre noisigen Vocals legen und der Monotonie einer Schweizer Session abschwören.
Wer kranken Scheiß mag und seine Trommelfelle in die Trommelfelltonne treten möchte, sollte dieses Album antesten und dem Rat der Herren folgen, selbiges bei maximaler Lautstärke wüten zu lassen. Aber ich gestehe, den Mut hatte ich bis dato noch nicht. |
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