|
Der Name Vineta rührt von einer sagenhaften Stadt an der südlichen Ostseeküste her, welche angeblich von einer
Sturmflut ausradiert wurde, denn ihre Bewohner haben viel böses getan. So viel sei zum textlichen Fundament der
vierten Veröffentlichung der Deutschen erwähnt. Semen Datura präsentieren ein typisches Hochglanzprodukt, von der
Aufmachung, der säuberlich abgedruckten Lyrik sowie auch von der musikalischen Produktion her. Um ihre Musik grob
zu umreißen, passt die Beschreibung moderner Schwarzmetall mit Staffagen gespickt aus sphärischeren Musikgenres wohl
ziemlich genau. Denn ihre Tondokumente leben von der üppigen Kraft, welche dem Hörer direkt in die Gehörgänge
dringt.
Die einzelnen Stücke weichen von ihrer Grundstruktur wenig ab, sie bewegen sich geradlinig aber durchaus
abwechslungsreich im Bereich mittleren Tempos und wissen v.a. durch die facettenreich progressiven Gitarrenläufe
den Karren immer wieder aus dem Schlamm zu zerren. Im Hintergrund ist hie und da ein dezent angespieltes Keyboard
zu vernehmen, welches, als angemessene Staffage fungierend, den Liedern den letzten Hochglanzschliff verleiht. Das
Vorteilhafte an dieser Platte ist, dass sie neben den exorbitanten Passagen auch einige wenige ruhigere und v.a.
langsamer gespielte Teile aufweist. Ein Lob verdienen die Mannen aber allem voran für die fast perfekte Koordination
der einzelnen Instrumente, welche filigran aufeinander abgestimmt zu sein scheinen: Wir haben es also mit Pedanten
zu tun, im positivem Sinne wohlgemerkt. Denn man könnte Semen Datura vorwerfen, dass sie mit ihrem einheitlich
klinisch abgemischten Gedröhne die eigentliche Quintessenz der Musik zu verbrämen gedenken. Dieses Argument greift
aber nicht, denn bei intensivem Hinhören wird diese Randbemerkung travestiert und weggefegt.
Wie die Musik, so sind auch die Texte: Lakonisch und pointiert servieren sie dem Hörer ihre Botschaft und
appellieren an die Individuen im Kleide eines modernen Prometheus. Die Stimme des Sängers bespritzt dieses gelungene
Album in der Nische extremer Musik durch ihre klar keifende Ausdrucksweise mit dem letzten Segen. Semen Datura sind
bereit für die Sturmflut und der Hörer darf sich gespannt auf die zweite Episode dieses menschlich geordneten Chaos
freuen. |
|
|
:: English version ::
The name Vineta originates from a fabulous town near the southery shores of the Baltic Sea which is supposed to be
obliterated by a storm tide because the dwellers there did plenty of evil. That has to be noticed for the lyrical
fundament of the Germans' fourth release. Semen Datura present a characteristic high gloss - piece of work,
beginning at the format over to the trimmed and well printed lyrics ending with the production. To draft their
musical style there hasn't much to be said - modern Black Metal filled with decorations taken from the spheric
genre. Their audio-documents live from the opulent force which drives straight to the audience.
The single pieces don't depart from the main structure, they move straight but still diversified in the midtempo
area and know how to save the day - thanks to the manifold and progressive guitars. You sometimes may hear some
keyboard tunes from the background that serve as a suitable accessoires and polishes the whole thing to its best.
The advantage of this record is that it provides the listener also with some slower and calm passages besides the
exorbitant ones. The guys have to be especially lauded for the arrangements between the various instruments which
seem to be filigree coordinated: So we have to deal with pedants - in a positive way of course. You could accuse
Semen Datura of embellish the quintessence of the music with their clinical sound. But this argument doesn't work
and will be swept away whilst listening carefully.
As the music so the lyrics: Their message comes laconic and pointed to the listener and appeals to individuals of
a modern Prometheus. Semen Datura are ready for the surge and the listener may look forward to the second episode
of this arranged chaos.
|
|