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Ammit, der Wolpertinger der Ägypter, fungierte als Namensgeber für diese chilenische Combo.
Und während ich mir in Gedanken ausmale, wie dieses Mischwesen aus
Krokodilskopf, Löwenrumpf und Nilpferdarsch wohl aussehen mag, öffne ich mein erstes Bier. Das
Booklet gibt leider keine genaueren Instruktionen preis, deshalb hab ich mich einfach mal für die
0,5-Liter Sixpack-Variante entschieden, welche es in den folgenden 40 Minuten Spielzeit zu leeren gilt.
Als Belohnung winkt ein vollgekotztes T-Shirt; so zumindest mein Resümee aus der im Beiheft nachzulesenden
Gebrauchsanweisung. Etwas komisch kommt mir die Sache schon vor. Soll hier vielleicht vorsorglich dem
exzessiven Bierkonsum der schwarze Peter zugeschoben werden?
Stolze 14 Jahre ist es Ammit gelungen, sich im Untergrund versteckt zu halten. Das ist, dank Displeased
Records, die sicher tief schürfen mussten, um diese verborgene Perle ans Licht zu zerren, nun Geschichte.
Zwölf schwarze Thrash-Granaten erwarten uns, lassen wir sie also explodieren. "Pure Infernal Fire" erweist
sich sogleich als Rohrkrepierer, da nicht zu erkennen ist, ob es sich hierbei um eine Art Intro handelt oder
ob das mal ein richtiges Lied werden sollte. Schnell das nächste Pils geköpft und die Ratlosigkeit erst einmal
runtergespült. "Power Means Death Power" glänzt alsdann mit selbigem Chorus, den man prima hätte mitgrölen
können, wenn man denn zu diesem Zeitpunkt schon breit genug gewesen wäre. Das gibt ein weiteres dickes Minus!
Also weiter gesoff...äh - gehorcht. Bei "Acid" überkommen mich während des Gitarrensolos die ersten Übelkeitsgefühle
und ich wende mich lieber wieder meinem Sixpack zu, schließlich muss ich im Zeitplan bleiben. Ah! Song Nummer
4 ist ein alter Bekannter, "Fast As A Shark" von uns Udo und seinen Mannen. Während erneut ein Kronkorken seinen
Flaschenhals verlässt, gelange ich zu der Ansicht, Herr Dirkschneider würde bei dieser Interpretation sicher fürchterlich
im Grabe rotieren, wenn er denn schon drin läge. Als nächstes folgt ein langgezogener Rülpser meinerseits, der prima in
"Dogs Of Hell" überleitet und das raue Gesamtbild bestens ergänzt. Zu diesem Zeitpunkt bin ich davon überzeugt, die
permanenten Verspieler und die verstimmten Gitarren können mir nicht wirklich mehr was anhaben. Thrash Fuckin' Metal
Black Dingens !!!
An den Rest der Scheibe kann ich mich gar nicht mehr so richtig erinnern. Ich weiß noch, dass ich Lust bekommen
habe, mal wieder das "Restless And Wild"-Album zu hören; dafür gibt es einen dicken Punkt. Einen Zweiten für die
raffinierte Verschleierungstaktik bezüglich der Brechursache - und das T-Shirt, das musste eh mal gewaschen werden. |
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