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Im letzten Jahr kehrten Lord Belial nach langen Jahren auf Death-Metal-Irrwegen endlich wieder zum BM zurück, dem
sie nach dem 97er Semisemiklassiker "Enter The Moonlight Gate" den Rücken zugewandt hatten. "The Seal Of Belial"
war eine vergleichsweise handzahme Scheibe, deren bandtypischer Kitsch die Lager spaltete. Anhänger der ersten
Veröffentlichungen der Band dürften an dem Teil jedoch Gefallen gefunden haben, denn ihre charakteristischen
Melodien lieferten die Schweden gleich dutzendweise ab.
"Nocturnal Beast" ist die konsequente Fortsetzung des Vorgängers, wird also zumindest gestandenen
Lord-Belial-Freunden schmecken. Und mit ein bisschen Glück könnte das Familienunternehmen sogar ein paar alte
Zweifler überzeugen, verzichtet man doch diesmal auf die weibliche Gesangsverstärkung, die in der Vergangenheit zu
teils starken Abwehrreaktionen geführt hat. Ansonsten hat sich im Lager von Lord Belial nicht sonderlich viel getan.
Wie schon im letzten Jahr wird auch anno 2005 melodischer, durchaus schwedisch klingender Black (Death) Metal
dargeboten. Der Albumtitel ist dabei durchaus irreführend, denn ein "Beast" ist dieses sechste Album nur in dem
Sinne, in dem ein Stubentiger ein Raubtier ist. Doch wenn man sich daran nicht stört, dann kann man mit "N.B."
ohne weiteres glücklich werden. Sein Händchen für einschmeichelnde Melodiebögen hat Herr Backelin nämlich
glücklicherweise nicht verloren; dem guten Mann sind sogar ein paar richtige Hits eingefallen. Als absoluten
Höhepunkt würde ich persönlich "Indoctrination Of Human Sorrow" herausstellen wollen, das mit einem fesselnden Hauptthema aufwarten kann.
Aber auch darüber hinaus kann "Nocturnal Beast" mit vielen gelungenen Momenten überzeugen. Außerdem erweist sich
das Album als erstaunlich langlebig, daran könnten sich viele andere MeloCombos ein Beispiel nehmen. Unterm
Strich reicht das für acht Zähler für ein im besten Sinne des Wortes gediegenes Album, für das man ein ganz neues
Genre erfinden könnte: Altherren-BM. |
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:: English version ::
Last year Lord Belial returned after long years walking on Death Metal meanders back to Black Metal, whom they
turned their back on after the semisemiclassic "Enter The Moonlight Gate" in 1997. "The Seal Of Belial" was a
comparatively gentle disc, whose band-typical kitsch divided the lairs. Devotees to the first outputs may have
enjoyed it, because the Swedish offered dozens of characteristic melodies.
"Nocturnal Beast" is the consequent sequel of the predecessor, so it will savour confessed Lord-Belial-Friends.
With a little luck the family enterprise could even convince some old doubters, abandoning this time the female
vocal amplification that lead to strong defensive reactions in the past. In other respects things haven't changed
in the camp of Lord Belial. As already in 2005 melodic, by all means Swedish Black (Death) Metal is presented. The
title of the album is necessarily misleading, because this sixth album is a Beast only in the meaning that a kitten
is a predator. If you don't bother though, there is no doubt that you could become a happy camper with "N.B.".
Mr. Backelin didn't loose his right touch for mellifluous melodies, in fact that men occurred some real hits. The
absolute climax for me personally is "Indoctrination Of Human Sorrow" which attends with an enthralling main theme.
Above this "Nocturnal Beast" is able to convince with many felicitous moments. Besides, the album proves to be
surprisingly long-lasting, so that many melodic groups can learn a lesson. Below the line it is suffice to get
eight points for a truly solid album, for which one can find a new genre: Old Gents Black Metal.
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