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Ohne auch nur in irgendeiner Art und Weise aufzufallen, rauscht "Unholy Destroyer" an mir vorbei. Scheinbar haben
Belfegor nichts aus ihrer mehr schlechten als rechten Vergangenheit gelernt. Man wollte wieder ins positive Licht
der Labels dieses Runds rücken, stellte daher das neue, in Eigenregie aufgenommene und abgemischte Album kostenlos
zur Verfügung. Gut so, denn jetzt stellt euch mal vor, der Haufen hätte noch Geld gehabt, um den einschläfernden
Mist auf unschuldige CDs zu pressen...
Erfreulicherweise macht es mir das polnische Kommando relativ einfach, kurz und präzise über die dargebotenen neun
Songs herzuziehen. Im Großen und Ganzen verläuft jede Nummer folgendermaßen ab: Einem plötzlichen, meist
Grindcore-riffigen Einstieg folgt der kompositorische Hauptteil, bestehend aus zusammengerafften Überresten diverser
Thrash-Einheitssimplizität. Danach krächzt sich Frontsänger Tormentor einen ab, wiederholt mehrmals den Titel oder
kurzen Refrain des jeweiligen Songs, wobei hier die instrumentale Arbeit kurzzeitig unterbrochen wird, sprich: Man
überlässt dem Nachhall die "Drecksarbeit". Dann nehmen die Jungs diese obskure Geschichte vom roten Faden allzu
ernst und lassen schnell Langeweile aufkommen. Abwechslungsfanatiker wie ich nicken letzten Endes ein, da einem
nichts Innovatives auf die Lauscher geknallt wird. Immer wieder dasselbe öde Grundgerüst, stets in einer anderen
Melodie-Verpackung kommend... Kollege Erik hat Recht: Die musikalischen Schlaftabletten nehmen im
Veröffentlichungsstrom wieder Überhand!
Wer also nach identitätsloser, schnell einschläfernder Hintergrundbetäubung dürstet, sollte umgehend die Heimseite
des polnischen Somnolenz-Vereins besuchen und am neuesten Machwerk seine unverfälschte Freude haben. Wohl bekomm's. |
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