|
Wie bereits die französischen (!) Malleus Maleficarum, Glorior Belli sowie seit neuestem auch Ofermod beweisen jetzt Beltez, dass den Hörer selbst ein langes, mitunter sehr fruchtloses Schaffensdasein nicht davon abhalten sollte, in neues Material zumindest hineinzuhören. Belohnt wird diese sture Allesfresserei zwar weitaus seltener als erhofft; die schlussendliche Entdeckung eines wie hier vermuteten Schatzes gießt dann aber doch Wasser auf die Mühlen der Selbstbestätigung.
Das vorliegende Projekt greift auf, was im von der Post-Welle erfassten 'Schland seit der letzten Dekadenwende funktioniert bzw. funktionierte: Irgendwo zwischen den leider verblichenen Planks und Downfall Of Gaia legen sich diese Kölner ein Stil-Quadrat zurecht, das die mächtigen Saitenwände und saftig nach vorne peitschende Schlagzeugarbeit ins Zentrum des Geschehens stellt. Allerlei dezente Einsprengsel wie die verstörend verzerrten Clean-Gitarren im Fast-Instrumental "Algol" rüsten das so schon standfeste Skelett mit einer ordentlichen Portion Detailliebe auf. Noch schöner allerdings der Umstand, dass Beltez hier einen noch nie so überzeugenden Spannungsbogen über alle Songs hinweg hinbekommen haben, wovon das knapp 14minütige "Soulweaving" (nicht nur rein aufgrund dessen Überlänge) am meisten profitiert.
Beltez sind - wenn auch mit vergleichsweise sehr viel Anlauf - zu formidablen Überzeugungstätern herangewachsen; einen anderen Schluss lässt ein derart inbrünstiges Ergebnis wie "Exiled, Punished... Rejected" schlichtweg nicht zu. Ob die Kölner weiterhin auf dieser Erfolgsspur bleiben oder vielleicht sogar im Stillen zum ultimativen Schlag ausholen, bleibt abzuwarten. Ihr neuester Wurf hat die prozentuale Wahrscheinlichkeit auf dieses nächste erhoffte Großereignis jedenfalls deutlich nach oben schnellen lassen. |
|
