TEMPEL

On The Steps Of The Temple (CD/LP 2014)


Wieder mal Post. Für die Puristen unter euch tut mir das ein bisschen leid, aber aus dem Bereich (der mit "Post" bewusst sehr schwammig umrissen ist), kommt halt in schöner Regelmäßigkeit erstaunlich großartiges Material, das ich auch im Rahmen dieser Seite für absolut relevant halte.
Diesmal möchte ich Tempel ein bisschen bewerben, die Post Metal/Rock spielen, der einige Doomanteile zu bieten hat und es mitunter auch schwarzmetallisch klirren lässt. Ganz ohne Gesang kommt das Projekt aus, und das funktioniert so gut, dass man nur hoffen kann, dass das Duo an dieser Strategie auch in Zukunft festhält.
"On The Steps Of The Temple" bietet donnerndes Schlagzeug und monumentale Gitarrenwände, mal wird mächtig gewalzt, mal gibt es melodischen Sechssaitensingsang; hier geht es progressiv-verspielt zu, dort wird postrockige Luftigkeit zelebriert. Das hört sich jetzt vielleicht allzu vielseitig an, doch haben Tempel ihre epischen Breitwandstücke dramatisch so perfekt ausgefeilt, dass nie der Eindruck von Beliebigkeit entsteht. Nein, auch wenn Tempel durchaus weit ausholen, so steuern die Lieder doch zielstrebig auf emotionale Höhepunkte zu, die immer wieder zum Heulen schön sind.
Egal, ob man das feierliche "The Mist That Shrouds the Peaks" nimmt, das zwischen Aggression und Zerbrechlichkeit pendelnde "Avaritia" oder das sinfonisch anmutende Titelstück, Tempel haben auf ihrem Debüt ein halbes Dutzend musikalischer Kleinode verewigt, die man mal gehört haben sollte.

9 /10

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Prosthetic Records

 

Erik
28.08.2014