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Wenn man zum Schreiben nur wenig Zeit hat, dann möchte man die wenigen Zeilen, die man schreibt, nicht mit Trivialitäten und Strohfeuern vergeuden. Langlebigkeit ist ein entscheidendes Kriterium, deshalb entsteht nicht ganz zu Unrecht der Eindruck, dass an dieser Stelle heutzutage nur noch Sachen stattfinden, die vor einem halben Jahr mal neu waren. Diesmal sind Délétère dran, die schon mit ihrem Debüt begeistern konnten und deren Zweitwerk "De Horae Leprae" mittlerweile schon recht gut abgehangen ist. Nach Dutzenden von Durchläufen kann ich mir also guten Gewissens ein bisschen Lobhudelei leisten, die ich mir selbst gegenüber nicht in drei Wochen relativieren muss.
Es ist sicher nicht falsch, das Album als eine massivere Version des Vorgängers zu beschreiben. Alles wirkt wuchtiger, mächtiger, furioser. Dabei haben die Kanadier allerdings nichts an Eingängigkeit eingebüßt, man möchte sogar meinen, dass die Melodien ihr Ziel noch besser finden. Und die Orgeln! Hatte man sich zuletzt damit etwas zurückgehalten, nimmt die Orgelei etwa bei "Oratio Magna" eine zentrale Rolle ein und macht den Rausschmeißer mit seinem feierlichen Auftakt zu einem Höhepunkt von "De Horae Leprae" sowie im gesamten Schaffen von Délétère.
Darüber hinaus gibt es acht weitere Höhepunkte, die die Truppe als Meister des unverschämt mitreißenden BM ausweisen, die den Hörer mit großartigen Melodien überschütten und nie Gefahr laufen, in Dudelei oder Easy Listeing abzudriften. Auf jeden Fall kann ich das Album auch allen bisher-noch-nicht-Fans nur wärmsten empfehlen und für meinen Teil konstatieren, dass das Teil neben den fantastischen Iskandr das Beste ist, was im Jahre 2018 im Black Metal passiert ist. |
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