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Am Höhepunkt ihrer kreativen Kräfte brüllt sich eine der besten Ein-Mann-Mächte dieses Jahrzehnts ins frühe Grab: Panphage kam zwar erst aufgrund des Huckepacks von Nordvis weitläufige Anerkennung zu, hat aber bereits mit Demos wie "Nordlandets dödsande" die Vorarbeit für den anschließenden Siegeszug, der qualitativ in "Drengskapr" sowie dem hier nun vorliegenden Langläufer gipfelt(e), getan. Manchmal ist es eben doch bittersüß, wenn Musiker ganz genau zu wissen vermeinen, wann es nun "am schönsten" sein mag.
Wie bereits der direkte Vorgänger legt sich "Jord" den Pfad zur Langlebigkeit in höhenlastigen Gefilden zurecht, schlägt aber im Vergleich eingängigere Töne an. Nahezu alle hier verewigten Stücke halten an ihrem zumeist im höheren Midtempo angesiedelten Marschtempo fest und bereichern es unter anderem mit singenden Leads, die dem so schon beeindruckenden Hörspektakel jene Extraportion Kurzweil verpassen, von der man einfach nicht genug bekommen kann. Ähnlich zwingendes Songwriting bekam zuletzt das Duo hinter Istapp und Nivlhel hin; gegen die Klangwelt eines "Odalmarkerna" oder "Skandinawjo", in der packende Riffströme auf eine entfernt an Summoning erinnernde Projektionsfläche treffen, auf der das Kopfkino parallel zur Musik allerlei Schlachtszenen abspielt, reichen allerdings beide Projekte nicht heran.
Zwar flacht gegen Ende das Niveau merklich ab und lädt das Outro mitsamt dominierenden Schamanengesang immer weniger zum vollständigen Genuss des Albums ein - den übermächtigen Vorwärtsdrang, mit dem "Jord" das Vermächtnis Panphages abrundet, stellt hingegen nichts und niemand so schnell in den Schatten. Aber wer weiß, vielleicht finden sich ja kompetente Nachahmer, die sich diesen Sound zu Eigen machen oder sogar gewinnbringend weiterentwickeln wollen! Wünschenswert wäre es jedenfalls. |
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