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Dieser Tage hat das Erforschen neuer, interessanter MeloTod-Truppen viel mit der Arbeitsmoral eines Kanalarbeiters gemein, der in einer Millionenmetropole nach einer Stecknadel sucht. Sprich: Schrott ohne absehbares Ende, der im Laufe seines Daseins zwar zunehmend professioneller und selbstsicherer daherkommt, substantiell allerdings größtenteils beschissen ist und bleibt. Sobald jedoch die - mittlerweile komplett demotivierte - Suche jene seltenen Schätze zu Tage fördert, an denen sich selbst die abgebrühteste Zynikerseele erfreuen kann, haben wir es plötzlich mit einem derart bedeutsamen Jahrhundertereignis zu tun, dass selbst der Black Metal Index einen Blick über den Tellerrand verkraften kann.
Was wäre, wenn sich Be'Lakor auf beschreibenden Streifzug durch die Welten eines Meisters wie Moorcock machen und ihre Diskettenleser-Arpeggios durch allumgreifende Blastbeat-Akzente wie im hiesigen Stück "Mountains of Darkness" austauschen würden? Wie bereits die Australier mehrfach unter Beweis gestellt haben, funktioniert die - so schon ziemlich großartige - Klangrezeptur auch bei Duskmourn, wobei sich Letztere natürlich einige Freiheiten bei der Feineinstellung ihres Sounds erlaubt haben.
So halten die im Verlauf des Albums immer epischere Ausmaße annehmenden Songs stets an ihrem Hauptthema fest, ohne jene richtige Mischung an Abwechslung und Dramatik missen zu lassen, die rein gute von phänomenalen Langzeitläufern unterscheidet. Egal ob kurze Atempause in Form von Akustikgeklimper oder ein klein wenig drübergestreuter Tastenzucker über dem bombastisch aus den Boxen knallenden Hauptgeschehen - die beiden Amis sind sich ihrem Unterfangen fast schon erschreckend sicher. Über allem steht jedoch das hier eindrucksvoll unter Beweis gestellte Talent, die einzelnen Stücke ohne ein Gramm Fett ins Rennen zu schicken und Kurzweil zur einzig zulässigen Maxime zu erklären.
Konsistenz findet sich ebenso in der medialen Wahrnehmung sowie der infolgedessen gehandhabten Veröffentlichungspolitik. Alle Anlaufstellen mit Rang und Namen haben wie üblich versagt, weswegen Duskmourn hier alles in Eigenregie aufziehen (müssen). Gut für Interessierte, die unkompliziert und auf direktem Wege die Band unterstützen wollen, aber ebenso hilfreich für künftige MDM-Entdeckungen, die jetzt mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit ohne Unterstützung eines Labels in der Anlage landen. Bis es wieder soweit ist, gilt: Ohren auf und durch. |
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