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Gut ein Jahr haben Cepheide gebraucht, der digitalen Veröffentlichung von "Respire" auch eine komplette "Produktpalette" folgen zu lassen, die man sich ins Regal stellen kann. Superneu ist die Scheibe damit nicht mehr, aber dennoch ist jetzt wohl der richtige Zeitpunkt gekommen, für die Franzosen ein bisschen die Werbetrommel zu rühren.
Denn verdient haben es die Leute auf jeden Fall. OK, stilistisch ist "Respire" an sich nichts Neues; BM mit den Attributen "Ambient" oder "Post" wird heutzutage wirklich im Minutentakt rausgebracht. Doch auch wenn Cepheide prinzipiell in diese Schubladen gehören, so machen sie doch all das richtig, was ihre vermeintlichen Genrekollegen meistens einfach nicht gebacken bekommen. So bedeutet etwa "Ambient" nicht schlicht sphärische Klänge, sondern steht für bedrohliche Klanglandschaften. Und während "Post" oft mit thränenreicher Heulsusenmusik verwechselt wird, haben die beiden überlangen Kompositionen bei aller Emotionalität auch jede Menge Biss.
Geht es im BM oft um oberflächliche Extreme, so liegt die Stärke von "Respire" wahrscheinlich gerade in seiner Ausgewogenheit. Irgendwo zwischen Darkspace und Cascadia haben Cepheide jenen Punkt getroffen, den andere oft über Jahre oder Jahrzehnte hinweg vergeblich suchen. Für knapp 36 Minuten hat man das seltene Gefühl, dass jeder Ton genau da ist, wo er hingehört. Und dieses Hochgefühl beschert einem die Platte immer und immer wieder; davon haben mich die letzten zwölf Monate absolut überzeugt. |
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