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Über Babushka [sic!] wollte ich eigentlich noch irgendwann etwas schreiben, denn auch wenn das Hype-Gejammer (völlig vorhersehbar) schon Fahrt aufnimmt, so finde ich das Album ziemlich gelungen und originell. Doch die Polen können sich über einen Mangel an Aufmerksamkeit wirklich nicht beklagen, dafür sorgen ja schon die Jammerer. Deshalb will ich meine begrenzte Schreibezeit lieber einem Projekt widmen, das bisher geradezu sträflich vernachlässigt wurde.
Gravsang sind zum ersten Mal in mein Bewusstsein vorgedrungen, als vor drei Jahren das immer noch unglaublich fantastische Stück "Legg mine medaljer til pryd for min Grav" veröffentlicht wurde; wohl mit das Beste, was BM-Norwegen in diesem Jahrtausend hervorgebracht hat. Diese Endloskomposition war ein Vorgeschmack auf das erste Gravsang-Album - welches dann endlos lange auf sich warten ließ. Erst im letzten Herbst war es endlich so weit, und "La Dine Taarer Livet Begrave" erblickte endlich das Licht der Welt.
Das Label schwadroniert zwar von Doom und Depressive - heute muss man ja schon dankbar sein, dass nicht alles Post ist! - aber das braucht man nicht sonderlich ernst zu nehmen. Gravsang spielen schlicht norwegischen BM; mal schneller, mal langsamer, immer wieder von Akustikgitarren oder ein bisschen Keyboard veredelt - aber im Großen und Ganzen durchaus klassisch. Auffallend sind einerseits die ebenso inbrünstigen wie vielfältigen Vokaldarbietungen und andererseits die Gitarrenarbeit. Dem Sechssaiter werden ohne Unterlass Melodien entlockt, die für pure Gänsehaut sorgen. Beispiele zu nennen, macht keinen Sinn, denn alle Stücke können mit derlei Höhepunkten aufwarten.
"La Dine Taarer Livet Begrave" ist ein ungeheuer atmosphärisches Album geworden, das mit fantastischem BM begeistert und durch die teilweise etwas ungehobelte Umsetzung noch zusätzlich an Charme gewinnt. Wer die Scheibe bisher nicht kennt, hat auf jeden Fall etwas verpasst und sollte diese Lücke schnellstens schließen. |
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