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Wie kann es sein, dass dieses Album nicht in aller Munde ist? Schon 2014 ist es erschienen, doch statt Hype (der absolut verdient wäre) nicht der kleinste Pieps. Noch nicht mal die an sich absurd kleine 100er Auflage des Silberlings hat Kunsthauch bisher unters Volk bringen können.
Vielleicht liegt's ja an der Schublade bzw. den Schubladen. Wenn heutzutage irgendwo "Ambient", "Post", "Doom" und "Sludge" draufsteht, dann verscheucht das mitunter den einen oder anderen potentiellen Hörer, dessen Geduld angesichts der jahrelangen Flut schlicht am Ende ist. Das ist schade, denn auch wenn die Kombination dieser Kategorien absolut keine neue Idee ist, so beschert uns die Ausführung in Form von "Transcendence" doch eines der großartigsten und emotionalsten Alben der letzten Jahre.
Haben wir die Schubladenschlagworte schon aufgelistet, so müssen diese natürlich noch mit etwas Inhalt gefüllt werden. "Ambient Post Doom Sludge" steht bei Dying Sun für sehr gemächliches tempo, mächtige, tonnenschwere Riffs, postige Breitwandmelodien und Gesang zwischen fast klar und verzerrtem Gebrüll. Dazu allerlei andere Spielereien. Doch eigentlich war es selten so sinnlos, ein Band stilistisch einordnen oder ihre Musik über deren Einzelteile verstehen zu wollen. "Transcendence" ist mehr als nur ein niederschmetterndes Album, es ist ein Naturereignis. Die emotionale Wucht der Scheibe erinnert mich ein bisschen an "When All The Laughter Is Gone", doch sind die Amerikaner theatralischer und viel ergreifender. Und wo Dolorian karg waren, ist die Musik von Dying Sun immer wieder einfach nur wunderschön.
Ja, es ist wirklich schwer zu glauben. Da haben ein paar Musiker aus Maryland das "Dead As Dreams" ihrer Nische aufgenommen, und niemand hat's gemerkt. Das muss uns an sich nicht stören, denn "Transcendence" kann uns niemand mehr nehmen. Andererseits würde ich den Leuten schon etwas mehr Erfolg wünschen, denn Erfolg motiviert, und gegen Nachschub aus dem Hause Dying Sun hätte ich absolut nichts einzuwenden. |
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