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Neulich erst wieder hervorgekramt, aufgelegt - und geplättet. Ist es schon unbegreiflich, warum mein Exemplar so lange vor sich hinstauben durfte, hört mein Verständnis spätestens (wieder einmal) beim Nachlesen der damaligen Pressereaktionen auf. Doch sind die verkannten Klassiker oft die wertvollsten, weil sie eben kaum jemand zu schätzen mag und so nach wie vor für vergleichsweise wenig Geld erhältlich sind.
Dabei vollbringen Forteresse keine Wunder, sondern konzentrieren sich auf eine einzige Grundstimmung, an der nur minimale Veränderungen vorgenommen werden. Über die gesamte Spielzeit hinweg haben die Kanadier einen zutiefst schwermütigen, mitten ins Herz stechenden Schleier gelegt; allerlei unnötiger Firlefanz wie Songtitel fiel dabei dem bandinternen Filter zum Opfer. Gut so, denn wenn die musikalische Basis so dermaßen omnipräsent scheint, spielt es darüber hinaus auch keine Rolle mehr, ob das Ganze eventuell an "Hvis Lyset Tar Oss" erinnert oder stellenweise sogar Riffklau betrieben wurde. Wer so markerschütternd spielt, kann dabei ruhig ohne neue Ideen vorgehen.
Stattdessen tritt die ungebändigte Leidenschaft in Form der düster über dem gesamten Geschehen wabernden Keyboards oder den akzentuierten Vocals in den Vordergrund. Derlei Details runden dieses - sowieso nahezu perfekte - Erlebnis ab, das in seinem fast schon extremen Minimalismus eine hypnotische Sogwirkung erzeugt, von der ich mich in absehbarer Zeit nicht mehr losreißen möchte. |
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