KALAVIAS
Magazin
Ausgabe #2 (2006) |
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Das Kalavias, seines Zeichens Geistes Kind von Rimtautas (Interitus), meldet sich mit seiner 2ten Ausgabe auf dem Parkett der deutschen Untergrund Musik Magazine zurück...und setzt wie schon mit Ausgabe 1. erneut die Latte wieder hoch an, inhaltlich wie auch optisch. Im Grunde kommt die Bezeichnung des Kalavias als schlichtes „Magazin“ dabei schon fast einer Beleidigung gleich, denn dieses Heft hat mehr zu bieten. Mehr als billig zusammengestückelte 20 A5 Seiten mit pixelligen Bandlogos, idiotischen Frage-Antwort Spielchen, belanglose Reviews und tonnenweise Werbung der üblichen Verdächtigen. Dieses Heft hat sich ganz klar dem „Klasse statt Masse“ Leitspruch verschrieben und setzt diesen auch konsequent um. Da passt einfach jeder Hintergrund, jedes Bild, selbst jeder Schriftstil zu dem entsprechenden Artikel oder Gespräch, da werden sich selbst im Detail keine Schwächen erlaubt und der Leser bekommt schon beim ersten durchblättern das Gefühl, das hier mehr erreicht werden wollte als auf dem Markt des gedruckten „Fan-zines“ sonst üblich. Bleibt noch die Frage zu beantworten, ob auch der Inhalt diesem Bild entspricht. Und meiner Meinung nach tut er es, auch wenn so mancher die Abwesenheit von Plattenkritiken und No Colours Werbung im A4 Format vermissen mag. Dafür bekommt man aber über mehrere Seiten geführte Einblicke in die Welten der drei, für diese Ausgabe ausgewählten Bands (Lunar Aurora, Graupel und Tymah) und mag seine vorher gefassten Meinungen über die jeweilige Truppe entweder bestätigen oder neu fassen. In jedem Fall ist selbst das Gespräch mit einer solch medial präsenten Band wie Lunar Aurora noch interessant, weil Macher Rimtautas es einfach versteht, durch seine geschickte Fragestellung seinem Gegenüber selbst solche Antworten zu entlocken, die bei der teils plumpen Gesprächsführung in bekannteren Publikation nie ans Licht gekommen wären. Und so wird selbst die Unterhaltung mit Loki, seines Zeichens Mitbegründer des „Pagan Herald“, zu einem Interessanten unterfangen, auch wenn dabei nur indirekt um Musik geht. Und gleiches gilt dabei auch für die eingebrachten Aufsätze zum „Slawenheiligtum Arkona“ sowie zu der „Kritik an der Metaphysik“, die aus rein wissenschaftlicher Sicht natürlich mit Vorsicht zu genießen sind, jedoch deutlich von der Begeisterung des Verfasser für das jeweilige Thema zeugen. Und so bleibt mir abschließend noch zu sagen, das selbst die (produktionsbedingt) etwas höheren Kosten der aktuellen Ausgabe des Kalavias interessierte Leser nicht schrecken sollten, denn im Endeffekt liegt des eigentlich Wert dieses Heftes um ein vielfaches höher als bei 90% ähnlicher Veröffentlichung. |
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9.5/10 |
Wolfsgrimm |
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