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Xasthur und kein Ende... Nach unzähligen Veröffentlichungen in den letzten drei Jahren bringt Allein-Unterhalter
Malefic mit "To Violate The Oblivious" sein mittlerweile viertes Full-Length-Album unter das gemeine Volk - und
qualitativ ist alles noch beim alten geblieben. Trotz der schieren Masse an Veröffentlichungen und dem kurzen
Entstehungsprozess des Materials auf diesem Album (alle Songs wurden von Januar bis Mai 2004 erschaffen und
vertont), muss man Xasthur einen qualitativen Zuwachs aber unweigerlich bescheinigen. Wie dieser im Ganzen nun
aussieht, werde ich versuchen zu erläutern.
Was sich auf dem Vorgänger-Album "Telepathic With The Deceased" langsam abzeichnete, wurde mit "To Violate The
Oblivious" nun ganz deutlich: Der Sound Xasthurs ist sauberer und klarer geworden, im Gegensatz zu alten Werken
wie "Nocturnal Poisoning" ist das Soundgewand wesentlich transparenter, ohne jedoch das zu vernichten, was
Xasthur ausmacht: der Gesang ist immer noch stark verzerrt und scheint aus der Unendlichkeit einer schier
undurchdringlichen Nebelwand heraus zu schallen, die Gitarren sägen wie eh und je und der (sehr gut abgemischte
und produzierte) Drum-Computer untermalt die Hymnen mit mal schleppenden und dann wieder stampfenden Rhythmen.
Ebenso hat das grandiose Keyboard wieder seinen Platz gefunden, unterstützt die Stücke auf "To Violate The Oblivious" in ihrer eindringlichen Atmosphäre.
So wird in diesem Gewand wieder das altbewährte Spiel von Disharmonie und Harmonie gespielt, Melodiebögen, die
auf das erste Hören hin eigentlich gar nicht zusammenpassen könnten, fügen sich zu einem kompletten Ganzen
zusammen und erschaffen so eindringliche Hymnen, die zwischen Verzweiflung, Endzeitstimmung, Scheitern und
unendlichem seelischen Schmerz liegen. Einst vergessene Wunden werden aufgerissen und mit Salz bestreut, der
Geist wird in einer kargen, lebensfeindlichen Landschaft ausgesetzt und auf sich selbst gestellt - so ungefähr
könnte man dieses Album in seiner Wirkung auf den Hörer beschreiben. Die Songs sind sehr geschickt komponiert
und man merkt ihnen sehr deutlich an, dass sie nicht von der Stange kommen. Eindringlich und düster. Gekrönt
wird das ganze Werk durch das grandiose Instrumental "Walker Of Dissonant Worlds", hier wurde durch eine sehr
eindringliche Gitarrenmelodie erreicht, den Hörer einerseits wiederum das Gefühl des Scheiterns durchleben
zu lassen, andererseits allerdings auch etwas Hoffnung und Zuversicht zu geben, als wenn man sich des
unweigerlichen Schicksals bewusst wird, es akzeptiert und erleichtert drauf hinzugeht...
Als Anspieltipps empfehle ich "Screaming At Forgotten Fears" und das oben erwähnte "Walker Of Dissonant Worlds". |
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