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Pünktlich zum Debut vom deutschen Einmannprojekt Winterthrone, das noch in diesem Monat erscheinen soll,
gibt's 'ne kleine Einstimmung meinerseits. Und zwar in Form eines Reviews zur letztjährigen 7" "Storms Of
Wrath". Der Mensch hinter dieser jetzt schon hoffnungsträchtigen Institution mit dem einprägsamen Pseudonym
Steffen heimste laut Homepage schon jede Menge positiver Kritik für seine Veröffentlichungen ein. Nun denn,
reiche ich die Lobesfackel meiner Vorredner doch einfach weiter.
Des Recken zweites Kleinod präsentiert sich schon anfangs stark Interesse weckend, indem das "Intro" als
Vorhut ins Getümmel der Erwartungen entsendet wird. Und siehe da, es bietet die gelungene Einleitung zu
zwei gelungenen Stücken symphonisch schwarzer Kost. Offensichtlich von alten bis mittleren Limbonic
Art-Werken beeinflusst, überzeugt "Storms Of Wrath" überraschend schnell. An Emperor erinnernde Choräle
untermalen eine meist wieselflinke Melange aus sägenden Gitarrenwänden und verzerrtem Geschrei. Taktgebend
fungiert ein ungewohnt fleischig tönender Japaner, der "Moon In The Scorpio"-Ansätze noch deutlicher
hervorhebt und im Gegensatz zum Gros des drummerlosen Restes an jungen Kapellen nicht ansatzweise die
Trommelfelle beleidigt einknicken lässt. Nordlich anmutende Melodik und variables Gebreake vereinen sich
auf geschickte Art und Weise zu einem Blizzard aus Pomp und Härte. Den Synthies wurde dabei ein sehr
weiter Spielraum zugemutet, der neben den erwähnten Chören auch Streicher oder Fanfaren beinhaltet, dabei
jedoch nie aufgesetzt oder gar aufdringlich erklingt.
Wenn man bedenkt, wie selten sich heuer an den zwei wichtigsten Mächten des bombastischen Black Metals
orientiert wird, ist die vorliegende Leistung wahrlich erstaunlich. Wie im Handumdrehen schüttelt der Herr
dramatische Knaller eines Gusses aus seinem Ärmel. Die überdurchschnittliche Produktion tut hier ihr
übriges, denn druckvoll und räudig zugleich, steht sie den Kompositionen hervorragend zu Gesichte. Und wo
Emperor wahrlich kaiserlich einst Musikgeschichte schrieben, macht auch Winterthrone seinem Namen alle
Ehre. Die Musik ist eben majestätisch und kalt zugleich.
Weitere Worte sind überflüssig. Somit ist die Spannung auf "Against All Who Breathe" erwartetermaßen
stattlich. Wer dem genannten Stil also wohlgesonnen ist und an erwähnten Kapellen sowieso einen Narren
gefressen hat, weiß, was zu tun ist. Geil! |
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