WINTERTHRONE

Storms Of Wrath (7" EP 2003)


Pünktlich zum Debut vom deutschen Einmannprojekt Winterthrone, das noch in diesem Monat erscheinen soll, gibt's 'ne kleine Einstimmung meinerseits. Und zwar in Form eines Reviews zur letztjährigen 7" "Storms Of Wrath". Der Mensch hinter dieser jetzt schon hoffnungsträchtigen Institution mit dem einprägsamen Pseudonym Steffen heimste laut Homepage schon jede Menge positiver Kritik für seine Veröffentlichungen ein. Nun denn, reiche ich die Lobesfackel meiner Vorredner doch einfach weiter. 
Des Recken zweites Kleinod präsentiert sich schon anfangs stark Interesse weckend, indem das "Intro" als Vorhut ins Getümmel der Erwartungen entsendet wird. Und siehe da, es bietet die gelungene Einleitung zu zwei gelungenen Stücken symphonisch schwarzer Kost. Offensichtlich von alten bis mittleren Limbonic Art-Werken beeinflusst, überzeugt "Storms Of Wrath" überraschend schnell. An Emperor erinnernde Choräle untermalen eine meist wieselflinke Melange aus sägenden Gitarrenwänden und verzerrtem Geschrei. Taktgebend fungiert ein ungewohnt fleischig tönender Japaner, der "Moon In The Scorpio"-Ansätze noch deutlicher hervorhebt und im Gegensatz zum Gros des drummerlosen Restes an jungen Kapellen nicht ansatzweise die Trommelfelle beleidigt einknicken lässt. Nordlich anmutende Melodik und variables Gebreake vereinen sich auf geschickte Art und Weise zu einem Blizzard aus Pomp und Härte. Den Synthies wurde dabei ein sehr weiter Spielraum zugemutet, der neben den erwähnten Chören auch Streicher oder Fanfaren beinhaltet, dabei jedoch nie aufgesetzt oder gar aufdringlich erklingt. 
Wenn man bedenkt, wie selten sich heuer an den zwei wichtigsten Mächten des bombastischen Black Metals orientiert wird, ist die vorliegende Leistung wahrlich erstaunlich. Wie im Handumdrehen schüttelt der Herr dramatische Knaller eines Gusses aus seinem Ärmel. Die überdurchschnittliche Produktion tut hier ihr übriges, denn druckvoll und räudig zugleich, steht sie den Kompositionen hervorragend zu Gesichte. Und wo Emperor wahrlich kaiserlich einst Musikgeschichte schrieben, macht auch Winterthrone seinem Namen alle Ehre. Die Musik ist eben majestätisch und kalt zugleich. 
Weitere Worte sind überflüssig. Somit ist die Spannung auf "Against All Who Breathe" erwartetermaßen stattlich. Wer dem genannten Stil also wohlgesonnen ist und an erwähnten Kapellen sowieso einen Narren gefressen hat, weiß, was zu tun ist. Geil!

8,5/10

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sic
10.09.2004


Redaktionsbewertung:
azaghal - Argathon -
Laeknishendr 7 Johannes -
Erik 8 psephos -
sic 8,5 Amicus 8
IT - odium 7
Gesamtdurchschnitt: 7,7