WINTERMOON

Kingdom Of Hate (Demo 2003)


Zu Beginn gleich eine Warnung an die Innovationsfetischisten unter uns: Wintermoon ist nicht mal ein kleines bisschen originell. Auf dem Titel post (Fast-)Alleinunterhalter Argathon im "UaFM"-Leibchen und gibt damit zumindest die ungefähre Marschrichtung vor. Beim Anhören des Demos stellt man dann schnell fest, dass er besser zum "Transilvanian-Hunger"-Shirt gegriffen hätte, aber auch so ist seine Ehrlichkeit noch aller Ehren wert. Lobenswert auch die Bemühungen um einen Schlagzeuger aus Fleisch und Blut, schliesslich leiden viel zu viele ähnlich ausgerichtete Projekte unter unerträglichen Rhythmusmaschinen. Noch besser wäre es allerdings gewesen, dem Trommler etwas Zeit zum Erlernen seines Instruments zu lassen, es holpert und stolpert nämlich noch ab und zu. Glücklicherweise kommt dem Burschen die Produktion zu Hilfe, die einige Unebenheiten im Matsch verstecken kann. Was nicht heissen soll, dass wir es hier mit völligem Klangbrei zu tun hätten. Die Instrumente sind schon halbwegs deutlich zu vernehmen, dennoch würde ich Argathon empfehlen, noch etwas über den Unterschied zwischen "roh" und "matschig" nachzudenken. 
So weit, so gut. Wintermoon ist also eine unoriginelle Band mit mässigem Trommler und nicht völlig befriedigender Produktion. Dennoch bin ich insgesamt von "Kingdom Of Hate" recht angetan. Trotz der Mängel haben die beiden Akteure es nämlich geschafft, eine halbe Stunde recht ansprechenden Schwarzmetalls zusammenzubasteln. Zwar glänzt man - wie gesagt - nicht gerade mit Eigenständigkeit, aber direkt geklaut wird nicht. Und am wichtigsten für mich ist eben, dass die Stücke funktionieren. Genau das tun sie, mit effektiver Rhythmik und einprägsamen Riffs, die sogar die Monotie der allgemein überlangen Stücke nicht in Langeweile umschlagen lassen. Besonders der Rausschmeisser "The Dark Chamber" hat es mir mit seinem Hauptthema angetan und animiert mich stets aufs Neue, dem Demo einen weiteren Durchlauf zu gönnen. 
Für Wintermoon ist "Kingdom Of Hate" ein gelungener Einstand, wie ich finde. Gut genug jedenfalls, um Argathon mit sieben optimistischen Zählern zu bedenken.

7/10

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Erik
29.11.2003