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Aus Übersee, genauer aus São Paulo - Brasilien, erreichte mich kürzlich diese erste Demo-Veröffentlichung der
Horde von Vulturine. Und nach kurzem Forschen stand dann auch fest, dass sich hier keine gänzlich Unbekannten
für eine schwarze Krachorgie zusammengefunden hatten, so prügelt die gesamte Belegschaft auch unter dem Banner
von Spell Forest ihre satanische Botschaft in die Welt hinaus. Warum aber nun diese Splittergruppe, was
unterscheidet Vulturine von eben genannter Meute? Um ehrlich zu sein, ich weiß es nicht wirklich, denn meine
Kenntnisse Spell Forest betreffend sind alles andere als umfangreich. Was ich aber weiß ist, dass Vulturine
auf "Cathartes Aura" ihre Sache ausgesprochen gut machen, was ja eigentlich auch so zu erwarten war bei bereits
erfahrenen Musikern.
So deutet schon das martialische Folter-Intro "Prelude To The Cathartes Aura" gut an, was einen in den
folgenden drei Eigenkompositionen erwartet: rau aber dennoch gut produzierter satanischer Black Metal der
schwärzesten Sorte, zwar bis zum Rand mit Klischees beladen, aber vielleicht deswegen gerade so sympathisch,
weil man schlicht und ergreifend das Gefühl hat, es hier noch mit Überzeugungstätern und keinen kalten
Rechenmaschinen zu tun zu haben. Die Stücke selbst sind dabei eine Mischung aus stampfendem Mid-Tempo und
derbem Geprügel, zwar nicht vollgestopft mit spielerischer Finesse, mit ihren simplen, aber dennoch eingängigen
Riffs dafür aber ideal, um sein Haupthaar in Bewegung zu setzen. Zu alledem gesellt sich dann noch eine Prise
frühen Mayhem-Chaos einschließlich der gepresst grimmigen, zum Teil mehrstimmigen Vocals und heraus kommt die
passende Abwechslung für alle, die auch von dem schönsten Anspruch, den Black Metal ab und an zu bieten hat,
die Schnauze voll haben. Im übrigen taucht in dieser Gewaltorgie nur beim letzten Stück "Thousand Nynphs Are
Dead" (wie schade!) kurz ein Keyboard auf, hier passt es aber wie die Faust auf's Auge und dürfte so nicht
einmal Puristen abschrecken.
Zum Schluss aber noch zu den Kritikpunkten dieses Demos: 1. Mit etwas mehr als 15 min. Spielzeit gehört dieses
Tape nicht gerade zu den Monumentalwerken und das ständige Zurückspulen ist mehr als unglücklich. Beim nächsten
Mal also ruhig ein paar mehr Stücke draufpacken, so hat man auch wirklich etwas davon. Und 2. ist die
Klangqualität des Ganzen mehr als bescheiden, was hier aber wohl eher den miesen Bändern als der eigentlichen
Produktion zuzurechnen ist, denn wenn man die Ohren aufsperrt, merkt man, dass der Sound im Grunde doch
gelungen ist. Im Endeffekt ist das aber auch kein Punkt, der unsere ohnehin abgehärteten Ohren stören sollte.
Wer also jetzt Interesse bekommen hat, kann sich ruhig mal mit dem zuständigen Label Goat Music Records in
Verbindung setzen, dieses Demo mit Exotenstatus ist es allemal wert. |
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