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Bei ihrer Hauptband Walpurgisnacht sind sie offenbar nicht ausgelastet, also haben sich der Sänger und ein
Gitarrist aufgemacht, die Welt mit zwei weiteren Projekten zu beglücken, die jetzt gemeinsam diese CD
fabriziert haben.
Bei Volc Vermaledide ist der Sänger allein am Werkeln, da überrascht es natürlich nicht (vgl.
Walpurgisnacht-Besprechung), dass mich der Gesang nicht begeistern kann. Im Vergleich zu Walpurgisnacht ist
durch starke Verzerrung und eine weniger prominente Position im Mix zwar etwas Besserung eingetreten, aber ein
charismatischer Sänger ist Mor den Naere deshalb noch lange nicht. Stilistisch hebt sich Volc Vermaledide
deutlich von der Hauptband des Einzelkämpfers ab, es wird typischer Solo-Projekt-BM geboten. Das heißt
zuallererst natürlich, dass der Hörer von einem erstaunlich schlechten Plastetrommler genervt wird. Wie es
jemand wagen kann, derartiges Geklopfe auch noch verkaufen zu wollen, ist mir schleierhaft... Desweiteren wird
deutlich, warum MdN bei Walpurgisnacht singt und nicht Gitarre spielt. Im Prinzip schrammeln die sechs Saiten
nur hintergründig vor sich hin, die Melodieerzeugung wird dem Keyboard überlassen. Dass das keine so schlechte
Lösung ist, wird spätestens dann klar, wenn die Gitarre sich an etwas mehr versucht und dabei baden geht. Doch
glücklicherweise ist das nicht allzu häufig der Fall und wer altbekannte Riffs und billige Keyboardmelodien
mag, der kann mit Volc Vermaledide sicher glücklich werden.
Bei Weemoed sind Sänger und Gitarrero zusammen zugange, was sich vor allem darin äußert, dass das Keyboard nur
Verwendung findet, um Einschlafintros zu produzieren. Ansonsten gibt es vor allem Gitarren und natürlich den
grauenhaften Drumcomputer, dem auf geradezu magische Art und Weise noch derbere Töne entlockt wurden als bei
Volc Vermaledide. Insgesamt gefällt mir Weemoed jedoch etwas besser als jenes Projekt. Dazu trägt unter
anderem bei, dass MdN seine bis dato beste Gesangsleistung abliefert und sein Spektrum durch einige
gesprochene Passagen erweitert, was recht gut funktioniert. Auch produziert die Gitarre recht erträgliche
Riffs und Melodien. Die sind zwar alles andere als originell oder genial, es reicht aber dennoch, um trotz
schlechterem Getrommel und verzichtbarer Intros knapp vor Volc Vermaledide ins Ziel zu taumeln.
Fazit: Alles in allem eine überflüssige Gemeinschaftsproduktion zweier
überflüssiger Projekte, deren Akteure sich lieber darauf konzentrieren sollten, mit ihrer Hauptband etwas halbwegs Ordentliches auf die Beine zu
stellen, anstatt das ohnehin begrenzte schöpferische Potential derart aufzusplittern. |
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