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In Australien war schon so manche BM-Kapelle beheimatet. An erster Stelle fallen da natürlich die legendären
Bestial Warlust in den Kontext, die in ihrem Spezi-Gefilde des War Metals bis heute bezüglich Macht und Kult
unerreicht sind. Neben weiteren Landsmännern wie Gospel Of The Horns, Deströyer 666 oder Abominator gebar der
dortige Underground auch die Schrammelbarden Urgrund. Und als ob der Black/Thrash Metal dort unten pestartige
Eigenschaften angenommen hat und sich stetig ausbreitet, ertönt auch das Viertwerk "The Graven Sign" dieser
Herren in eben solchen Klängen.
Doch scheinbar haben sie nicht mitbekommen, dass gerade diese Stilistik besonders limitierend ist und
schusterten ein Album zurecht, das ausgelutschter nicht hätte sein können. Denn zu typisch geht man vor, wenn
versucht wird, Energien freizusetzen und altehrwürdigen Brutalitäten zu huldigen. Ein BM-Riff hier, ein TM-Riff
dort, kurze, schleppende Breaks, andernorts ein wirres Frickelsolo, Standard-Rumpel-Drumming und herzlichst
harmloses Gekrächze. Hinzu kommt eine Ecken- und Kantenlosigkeit, welche vom zu guten Sound verursacht und
durch herbe Langeweile bestärkt wird. Momente, in denen sich die Ohren mal hellhörig aufrichten, kann man an
drei Fingern abzählen, denn Passagen wie die gelungene, weil abgehackt-straighte Temposteigerung in "Scourge
Of God" oder nette Melodielinien wie bei "War Elite" sucht man bis auf eben diese bei verbleibenden Tracks
vergeblich.
Um nicht missverstanden zu werden: Live und mit genügend Stoff im Schädel kommt das Material sicherlich gut
an, da Thrash-beeinflusste Musik immer einen gewissen, reinen Metal-Flair mit sich bringt, aber als Tonträger
für's Zuhause, in dem man meist genießen und Gänse häuten will, ist "The Graven Sign" absolut ungeeignet.
Lediglich die Sparte Schwarzheimer, die nach dem End-90er Black/Thrash-Boom immernoch nicht die Nase voll
habt, dürfte dieser Scheibe etwas abgewinnen. Allen anderen wird demzufolge von einem Kauf abgeraten, weil
letztendlich nicht viel mehr von Urgrund's vorletztem Output bleibt, als nervenzehrende Wiederholung bereits
dagewesener Standards und bestenfalls dreiste Langeweile. |
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