URGRUND

The Graven Sign (CD 2002)


In Australien war schon so manche BM-Kapelle beheimatet. An erster Stelle fallen da natürlich die legendären Bestial Warlust in den Kontext, die in ihrem Spezi-Gefilde des War Metals bis heute bezüglich Macht und Kult unerreicht sind. Neben weiteren Landsmännern wie Gospel Of The Horns, Deströyer 666 oder Abominator gebar der dortige Underground auch die Schrammelbarden Urgrund. Und als ob der Black/Thrash Metal dort unten pestartige Eigenschaften angenommen hat und sich stetig ausbreitet, ertönt auch das Viertwerk "The Graven Sign" dieser Herren in eben solchen Klängen. 
Doch scheinbar haben sie nicht mitbekommen, dass gerade diese Stilistik besonders limitierend ist und schusterten ein Album zurecht, das ausgelutschter nicht hätte sein können. Denn zu typisch geht man vor, wenn versucht wird, Energien freizusetzen und altehrwürdigen Brutalitäten zu huldigen. Ein BM-Riff hier, ein TM-Riff dort, kurze, schleppende Breaks, andernorts ein wirres Frickelsolo, Standard-Rumpel-Drumming und herzlichst harmloses Gekrächze. Hinzu kommt eine Ecken- und Kantenlosigkeit, welche vom zu guten Sound verursacht und durch herbe Langeweile bestärkt wird. Momente, in denen sich die Ohren mal hellhörig aufrichten, kann man an drei Fingern abzählen, denn Passagen wie die gelungene, weil abgehackt-straighte Temposteigerung in "Scourge Of God" oder nette Melodielinien wie bei "War Elite" sucht man bis auf eben diese bei verbleibenden Tracks vergeblich. 
Um nicht missverstanden zu werden: Live und mit genügend Stoff im Schädel kommt das Material sicherlich gut an, da Thrash-beeinflusste Musik immer einen gewissen, reinen Metal-Flair mit sich bringt, aber als Tonträger für's Zuhause, in dem man meist genießen und Gänse häuten will, ist "The Graven Sign" absolut ungeeignet. Lediglich die Sparte Schwarzheimer, die nach dem End-90er Black/Thrash-Boom immernoch nicht die Nase voll habt, dürfte dieser Scheibe etwas abgewinnen. Allen anderen wird demzufolge von einem Kauf abgeraten, weil letztendlich nicht viel mehr von Urgrund's vorletztem Output bleibt, als nervenzehrende Wiederholung bereits dagewesener Standards und bestenfalls dreiste Langeweile.

4,5/10

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sic
11.07.2004


Redaktionsbewertung:
azaghal 5 Argathon -
Laeknishendr 5 Johannes -
Erik 7 psephos -
sic 4,5 Amicus 8,5
IT -
Gesamtdurchschnitt: 6