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Während einige ihrer Kollegen auf der kompositorischen Seite anfingen zu stagnieren, machte sich vor knapp
zehn Jahren eine noch relativ unbescholtene Band auf, um die Szene mit ihrem Können zu begeistern - die Rede
ist von Urgehal und ihrem zweiten Demo, das auf den Namen "Rise Of The Monument" hört.
Das schief geschnittene Beiblatt, welches sämtliche Graustufen durch das viele Kopieren verloren hat, macht
einem deutlich, dass es sich hier noch um ein wahres Demo handelt: Nebst Bildern, die die Gesichtszüge der
Mitglieder durch die schlechte Kopierqualität nahezu perfekt vertuschen, sind Songtitel (fast allesamt für
den Pseudo-Norweger verständlich), Aufnahmezeit sowie die offizielle Adresse abgedruckt.
Coverbezogen schaut es da schon besser
aus: Das unkonventionelle Logo (das die Truppe bis zum heutigen Datum benutzt) füllt das obere Drittel des
Bildes aus, welches noch einige Bäume und weiße Flecken beinhaltet.
Die Musik, die hier vorgetragen wird, kann man als souverän gespielten Old-School-BM bezeichnen, der mitunter
einige nette Ideen beinhaltet, wenn nicht sogar ein klein wenig Freude hie und da
macht und zu denen ich später komme. Das vom Debut bekannte "Matte Blodet Flomme" (das übrigens das einzig wiederverwendete Lied in der
Geschichte Urgehals darstellt) kommt im Gegensatz zur Albumversion eine Spur langsamer und mysteriöser rüber,
sorgt aber dennoch für Gänsehaut, da im Hintergrund zeitweise eine zweite Gitarre zu vernehmen ist, die sehr
schön klingt und zum Nachdenken/Träumen anregt. Diese kurze "Idylle" wird jedoch durch das abrupte Abklingen
dieser sekundären Klampfe jäh abgebrochen, was den Liedern in keinster Weise Schaden zufügt. Als eines der
wenigen, älteren Demos wird dem Zuhörer sogar der Bass, der etwas dumpf aus den Boxen schallt und leider die
meisten Gitarrenriffs ohne Widerstand nachzupft, zugänglich gemacht. Am Sound des Schlagzeugs hingegen kann
man nicht viel Negatives finden, weil es sich nicht nur hervorragend ins das Gesamtklangbild einreiht,
sondern selber auch noch rau abgestimmt präsentiert. Trondr Nefas (so der Name des Bandkopfs) krächzt dagegen
viel zu laut und an einigen Stellen des Demos sogar stimmungszerstörend, sodass man unschwer aus der Haut
fahren kann.
Fazit: Alle Lieder lassen sich als solche von Urgehal heraushören, da diese alle den selben Anfangsrhythmus
besitzen. Nettigkeiten wie die kurz zuvor erwähnte zweite Gitarre sowie die kalte, raue Produktion, für die
Thomas Støen verantwortlich am Mischpult schiebt, drücken dem Demo den "Hörenswert"-Stempel auf. Eine höhere
Wertung als diese machen jedoch vor allem die grauslige Stimme, sowie das zeitweilige Fehlen von neuen,
umwerfenden Innovationen zunichte. Soweit ich mich erinnern kann, gab es noch einige Exemplare bei Steffen
von No Colours Records vorrätig - nur für den Fall, dass jemand an den Anfängen von einer der wenigen Bands,
die nach wie vor Corpsepaint auftragen, interessiert wäre. |
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