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"Hateful Melodic Black Metal", so lautet die präzise Bezeichnung für Unveiled aus dem verschneiten Finnland.
Zu Deutsch könnte man auch sagen, dass sie eine härtere Form von Dimmu Borgir darstellen, doch dies ganze ohne
Keyboardeinsatz, was ich ihnen sehr zugute halte. Mittlerweile ist es doch eher selten geworden, dass eine
melodische Black Metal Band ohne Keyboards auskommt und trotzdem den Richtlinien entspricht und auch gute
Musik fabriziert. Dass Unveiled den großen Nachbarn aus Norwegen nicht ganz leugnen, geschweige denn verdrängen
können, ist leider Fakt, auch wenn sich das nicht unbedingt in der Laufbahn der Band widerspiegelt, was aber wohl
auch an den geringeren finanziellen Mitteln und dem Bekanntheitsgrad liegen dürfte. 1996 wurde diese Combo
gegründet und bis dato 2004 wurde erst ein Demo und diverse Promos hergestellt und vertrieben. Nun gut, soviel
zur Truppe selber, denn 2002 erschien das erste und bisher auch noch einzige Album, das auf den Namen "Anti-God
Behavior" hört.
Ich kann vorneweg schon mal berichten, dass die einzelnen Songs keine gravierenden Unterschiede aufweisen,
alles klingt wie aus einem Guss und das ist meiner Ansicht nach ein doch herausstechendes Manko, denn eine
wirklich umfassende Thematik hat das Album auch nicht zu bieten. So ergeben sich leider nur belanglose Songs,
die von der Struktur her wie ein Ei dem anderen gleichen. Doch zu meiner Überraschung war das der einzige,
wirklich schwerwiegende Fehltritt auf der Scheibe, die übrigen Kategorien wie Sound, Drums, Gesang, Gitarren
können durchweg überzeugen, vielleicht ist die Produktion ein wenig zu sauber, aber dies kann jeder für sich
selbst entscheiden. Die großen Stärken von Unveiled liegen ganz klar im Bereich des spielerischen Könnens und
der daraus resultierenden Geschwindigkeit, alle Bandmitglieder wissen mit ihrem Instrument umzugehen. So ist
es auch kein Wunder, dass alle Songs im High-Speed Bereich rumschwirren, Breaks sind so rar gesät, dass es
nicht mal reicht um neue "Getränke" zu besorgen. Hergestellt wurde die Scheibe von Woodcut Records, die ihren
Sitz ebenfalls in Finnland haben.
Mein Fazit zum Debutwerk der Truppe fällt daher recht positiv aus. Da ich mich normalerweise nicht mit
melodischen Bands konfrontiere, bin ich doch sehr überrascht, wie kurzweilig es klingen kann, einfach gut und
unkompliziert. Ich werde auch in Zukunft ein Auge auf diese Truppe richten und melodisch eingefleischte Fans
können ruhigen Gewissens noch ein Pünktchen draufsetzen. |
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