UNQUINTESSENCE

Ruined (MCD 2002)


Mächtig gewaltig! Nach den kürzlich ertragenen Ohrenqualen sind Unquintessence aus Quebec rechtzeitig zur Stelle, um uns zum Fest der Liebe daran zu erinnern, wie wunderbar Tod und Zerstörung klingen können. Was die Kanadier uns hier um die Ohren hauen, ist Black Metal, wie er aggressiver kaum sein könnte. Wenn die halbwüchsigen Nachbarskinder wieder mal ihre Panzerdivision zu laut aufdrehen, habt ihr ab jetzt das ultimative Gegenmittel parat. Das geht besonders auf das Konto des Schlagzeugers, der auf "Ruined" eine Vorstellung abliefert, die für offene Münder sorgen dürfte. Wenn man gemeinhin nach dem besten BM-Trommler fragt, zielen die ernstzunehmenden Antworten oft in Richtung Frozen Shadows. In Richtung Quebec muss man wohl auch in Zukunft schauen, wenn diese Frage aufkommt, ob man dabei aber immer FS im Sinn hat, wage ich zu bezweifeln. 
Wenn man Unquintessence mit einem Wort beschreiben wollte, müsste dieses wohl "Intensität" sein. Schnell sind vielleicht auch andere, wirklich intensiv dabei aber nur die Wenigsten. Gesetzt den Fall, dass man mit "zermürbend" auch etwas positives verbinden kann, sind Unquintessence zweifellos zermürbend. Diese Qualität lässt sich aber nicht nur auf den Stöckeschwinger zurückführen, daran ist vielmehr die ganze Band beteiligt. Der Sänger kreischt hysterisch-psychopathisch durch die Gegend, dass es eine wahre Freude ist, die Gitarrenfraktion wartet mit kranken Riffs auf. Geschickte Breaks und meisterhaft plazierte Midtempopassagen sorgen jedoch für Abwechslung und den nötigen Fluss in den Kompositionen der Frankokanadier. 
Unquintessence klingen definitiv anders als das, was ihr tagtäglich hört. Wenn ihr dennoch meint, dem Sturm gewachsen zu sein, dann gibt es keine Ent- schuldigung, diese Truppe nicht zu kennen.

8/10

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Erik
19.12.2002