UMBAKRAIL

In Unity "Païenne" (2000)


Recht eigenwilligen Black Metal fabrizieren Umbakrail aus Frankreich. Die Basis ist zwar durchaus klassische schwarzmetallische Musizierkunst; durch elektronische Spielereien, den stellenweise extrem verzerrten Gesang und die eigenartige Produktion entsteht aber bisweilen ein etwas schräger Eindruck. Was aber nicht heissen soll, dass das Album reine Rohstoffverschwendung wäre. Ganz im Gegenteil, ich finde es über weite Strecken ziemlich gelungen, was die Franzosen uns auftischen wollen. Von diesem Lob möchte ich aber den japanischen Trommelsklaven ausnehmen, hört man ihm doch zu deutlich an, dass es sich um einen strombefeuerten Gastarbeiter handelt. Auf der anderen Seite passt das maschinelle Gehämmer irgendwie ganz gut zum warmen Staubsaugerklang der Gitarren. Insgesamt wird dem Hörer also zumindest ein recht eigenwilliges Klangbild geboten. Nicht unbedingt schlecht, aber auf jeden Fall anders. Doch hat man sich erst einmal daran gewöhnt, fällt es gar nicht so schwer, den Kompositionen die eine oder andere positive Seite abzugewinnen. 
Nach einer vergleichsweise unlangweiligen Tasteneinleitung geht es mit "On Blasphème Mes Rois" richtig los und dieses Stück ist meiner Meinung nach auch gleich der Höhepunkt des Albums. Absolut geiler Black Metal mit Riffs und Melodien, wie sie das schwarze Herz begehrt. Auf der Internetseite der Band gibt es diesen Song zum herunterladen, kann ich wirklich jedem nur empfehlen. Dieses erfreuliche Niveau kann leider nicht auf Dauer gehalten werden und so erreichen nicht alle der folgenden Lieder diesen Standard. Gelegentlich präsentieren die sechs Saiten allzu Banales, manchmal wird mir persönlich die ganze Angelegenheit etwas zu melodisch und verliert dadurch viel vom sonst vorhandenen Biss. 
Aus irgendwelchen Gründen klingt diese Besprechung bis jetzt so, als ob Umbakrail irgendwo kurz oberhalb von "gerade noch so erträgliches Mittelmass" ihr Dasein fristen würden. Als Hörer danke ich den metallischen Musen dafür, dass dem nicht so ist, denn im Grossen und Ganzen wissen die Franzosen durchaus zu gefallen. Es werden ein paar sehr ordentliche und vor allem variable Stücke präsentiert, der Gesang kommt auch schön abwechlungsreich daher, einige der Riffs haben sogar Gänsehautpotential. Und die elektronischen Mätzchen fügen sich ganz gut ins Gesamtbild ein. Bleiben unterm Strich sieben Punkte, die ich mit gutem Gewissen vergeben kann.

7/10

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Erik
22.11.2002