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Hinter diesem Namen der noch jungen Ein-Mann-Formation steckt, wie der Name schon sagt, der Gitarrist von
Ewiges Reich, die in der Vergangenheit mit Knüllern wie "Zeit des Erwachens" mehr als nur für Aufmerksamkeit
sorgen konnten. Abgesehen vom ersten Lebenszeichen, der Split-Ep mit Myrkwid, debütierte Ulfsdalir vor gar
nicht allzu langer Zeit mit der hier vorliegenden Mini-Scheibe, die sich mit dem Traum Baldurs
auseinandersetzt.
Den Anfang des gut halbstündigen Opus machen typische Naturgeräusche wie Vogelgezwitscher, Bachrauschen etc.
Diese scheinbare Odyssee wird jedoch zunächst von weniger dezenten Synthie-Attacken angegriffen, bevor eine
rau abgestimmte E-Klampfe samt kaltem Akkord sie gänzlich einnimmt, um nun mit schleichenden Passagen eine
majestätische Atmosphäre zu verbreiten, was anfangs auch wirklich gut funktioniert. Zwar stört der zum
Glück weit in den Hintergrund gemischte, wie so oft bei One-Man-Projects verwendete, fernöstliche
Schlagzeuggast das Klangbild, jedoch werden die Vocals so ungewöhnlich harsch und die Songpassagen
dermaßen gelungen vorgetragen, dass man sich vor Freude kaum zurückhalten kann, den E.R.-Riffer und sein
schier unendlich langes Werk ohne Ende abzufeiern.
Aber wie so oft werden auch einige Fehler gemacht: Zum einen bekommen die Arrangements nach ungefähr
siebzehn Minuten einen unglaublich ausgelutschten Charakter, sodass sich das Hörzentrum des Rezensenten
nicht nur einmal nach dem Ende sehnt. Zum anderen werden, um offensichtlich den geneigten Hörer bei (guter)
Laune zu halten, des öfteren elektronische / ambientmäßige Zwischeneinspielungen verwendet, die
zugegebenermaßen den Songaufbau ein klein wenig auflockern, auf Dauer indes auf die Nerven gehen können,
wobei das Outro mit dem leicht künstlich klingenden Wolfsgeheule, sowie den diesmal passenden
Synthie-Orgien besser funktioniert.
Die Produktion betreffend gibt es kaum grobe Fehler zu beanstanden: Sowohl sämtliche "normale" Instrumente
wie Gitarre, Bass - welchen der Producer allerdings zu sehr in den Hintergrund mixte - als auch der
Drumcomputer plus elektronische Spielereien kommen genau dort zum Vorschein, wo sie meiner Meinung nach
sein sollten.
Fazit: Ein um zehn Minuten kürzeres "Baldurs Traum", zusammengepackt mit ein bis zwei zusätzlichen Liedern,
hätten mich eher vollends begeistern können, obwohl auch der jetzige Zustand dieser CD mich zufrieden
stellen kann und mich zu sechs Fingern, die ich in die Höhe strecke, bewegen kann. Da zudem schon ein
Album namens "Grimnir" draußen ist, bin ich zuversichtlich, dass sich R. Ulfsdalir im Gegensatz zu "B.T."
steigern konnte. |
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