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Es gibt Bands, welche durch die marginalen Fähigkeiten der Musiker
hervorstechen und dann noch jene Formationen, welche jahrelang im selbstgewählten (?) Mittelmaß umherdümpeln, was man wiederum nicht auf mangelnde Beherrschung der Instrumente zurückführen kann.
Um jegliche Zweifel im Vorfeld auszuräumen und nicht lange um den heißen Brei herumzureden:
Uhrilehto findet man in der letzten Kategorie wieder.
Sieht man einmal davon ab, dass der in der Besetzung erwähnte Schlagzeuger auf der vorliegenden Veröffentlichung anscheinend durch einen Kollegen aus der
Konserve ersetzt wurde (alles andere grenzte an Zumutung), so tragen die
restlichen Mitglieder dafür Sorge, die verbleibende klangtechnische Umsetzung so hörerfreundlich wie möglich zu gestalten. Eingebettet in einen sanften, fast stets präsenten Keyboard-Teppich, finden sich passend darauf abgstimmte
Gitarrenspuren mit melodiösen Spielereien, die auch
manchen True-Metal-Bands gut zu Gesicht stehen würden, wobei man gnädigerweise auf überlange Soli verzichtet.
Die Leadgitarre zaubert im monotonen Takt des Drumcomputers immer wieder einlullende Melodien, die sich gemeinsam mit den Klängen des Tasteninstruments unweigerlich in den Gehörgängen des
Rezipienten festsetzen, zum Schunkeln einladen, für ein wohliges Kribbeln in der Magengegend sorgen und zu guter Letzt in mir einen unwillkürlichen Brechreiz
hervorrufen.
Bei all der Eingängigkeit fehlt es den Stücken einfach an Abwechslung (sieht man
vom kurzen „Geschwindigkeitsausbruch“ bei „1939“ einmal ab),
Überraschungen und Aggressivität. Letzteres erwarte ich zwar nicht unbedingt von einer Dark-Metal-Band, allerdings ist das dunkle Gegrummel und Gekeife des
Vokalisten meistens um mehrere Härtegrade höher anzusiedeln, als die Klänge der Saiteninstrumente. Im günstigsten Fall dringt man etwa bei „Some
Black Inferno“ in die Sphären der getrageneren Stücke von Thy Serpent zu „Christcrusher“-Zeiten vor und lässt einen kleinen Hoffnungsschimmer aufkommen. Da man danach allerdings erneut in gewohnte Bahnen abdriftet und höchstens noch durch Zitate für
Aufmerksamkeit sorgt, war das Hoffen wohl vergebens. Zum Ende der CD werden die Synthie-Klänge anbiedernder und fast hätte ich mich beim Mitpfeifen der Eingangsmelodie von „Vain
Flesh Grandeur“ erwischt, sodass ich nun besser ein Resümee ziehe:
Uhrilehto bieten massen- und weihnachtsbaumkompatiblen „Dark“ Metal, der bestimmt nicht wenige Personen in ihren Bann ziehen könnte, die ihren sonstigen Bedarf an Düstermetall über die einschlägig bekannten großen Gazetten
stillen bzw. für welche die dortigen CD-Beilagen als Kaufanreiz dienen. Geht man vom musikalischen Potential aus, so dürften wohl noch genügend Ideen für die nächsten 3 Alben vorhanden sein. Allerdings wird man sich wohl weiterhin
möglichst reibungsarm und glattgebügelt präsentieren (es sei denn, es geschehen noch Zeichen und Wunder) - etwas mehr Kontur und weniger Professionalität wären wünschenswert gewesen, zumal Letzteres in Anbetracht der teils simplen Songstrukturen bereits relativiert wird.
„Viimeinen Vitutus“ reiht sich nahtlos ein in die ungezählten Veröffentlichungen, die nach zwei- bis dreimaligem Hören in den CD-Schrank wandern oder zur Hintergrundbeschallung degradiert werden, aber offensichtlich fühlt sich die Band im Easy-listening-Sektor ja ganz wohl. |
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