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Kenner von "Der Weg zur Unendlichkeit" sind sich wohl großteils einig: Der Erstling war ein guter Start mit
einigen verbesserungswürdigen Details. Anderthalb Jahre später erfreut uns S.M. mit dem Sukzessor namens
"Totenwache" samt geschmackvollem Painting von Großmeister Verwimp, welcher unter anderem auch für Moonbloods
"Sob A Lua Do Bode" oder Cirith Gorogors "Unveiling The Essence" verantwortlich zeichnete. Nebst der gelungenen
Verpackung überzeugt auch der Inhalt dessen, nämlich die Scheibe selbst.
Aufgeteilt in sechs abwechslungsreiche Stücke, bedient sich der Mainman wieder überwiegend der dünneren
Saiten und dem unteren Ende des Gitarrenhalses - hohe, durchdachte Läufe bilden das Grundgerüst. Bis man aber
erst den Zugang zu jenen findet, dauert es ein Weilchen, denn "Totenwache" versteckt seine Qualitäten im
Gegensatz zu seinem Vorgänger etwas. Sobald man sich die Platte einige Male im Durchlauf gibt, offenbart sich
ein wahres Ideenfeuerwerk. Das positive Gesamtbild wird aufgrund der (diesmal durch einen echten
Session-Schlagzeuger dargebrachten) Drumparts, die angenehm druckvoll das Geschehen vorantreiben, sowie dem
dezent in den Hintergrund gemischten Bass noch zusätzlich verstärkt. Doch was wären die bestklingendsten Geräte,
wenn die Musik selbst zum Vergessen ist? Richtig geraten: Nichts. Zum Glück tritt dieser Fall nicht bei den
Feldkirchnern ein, die es mittlerweile verstanden haben, anspruchsvolle, qualitativ hochwertige
Schwarzstahllieder zu komponieren, durchschnittliche oder gar schlechte Lieder gibt es hier nicht. Einzig
enttäuschend ist die Tatsache, dass man einerseits dem Hörer nicht genug Zeit gibt, zwischen den Songs
durchzuatmen. Zum anderen nimmt der Kopf des Projekts zwar nebst den üblichen Instrumenten auch eine Maultrommel
und die Akustikklampfe zur Hand, deren Verwendung findet indes nur im Opener statt. Schade, ich hätte gern mehr
solcher Passagen auf "Totenwache" gehört, insbesondere dem Fast-Titeltrack "Ewig hält er Totenwache..." würden
diese Utensilien gut zu Gesicht gestanden haben.
Fazit: Wesentlicher Fortschritt zum ersten Opus. Allerdings wäre es nicht unbedingt verkehrt, wenn S.M. des
öfteren seine Maultrommel nimmt und ins Mikro pingt und poingt. Das würde sowohl die Atmosphäre als auch den
Langzeitfaktor erheblich steigern. Aber auch in diesem Zustand hinterlässt dieses Werk einen "korrekten" bis
"beeindruckenden" Eindruck. |
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