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"Aller Anfang ist ein Intro", so lautet die doch sehr weit verbreitete Faustregel im Genre der Schwarz
Metallischen Kunst, wie auch in der vor mir liegenden Promo von Todtgelichter, die mir bis dato Ende 2003
völlig unbekannt waren. Dies könnte aber stark daran liegen, dass "Fluch/ Sog in den Wahnsinn" das
Erstprodukt dieser deutschen Combo darstellt. Als erstes erkundigte ich mich, wie dieses Demo zustande kam und
ich stieß auf allerlei Informationen auf der Band-Homepage (www.todtgelichter.de) und als ich las, dass das
Demo auf 250 Exemplare begrenzt und in Eigenproduktion hergestellt worden ist, machte sich bei mir der
Gedanke von Garagen-Black Metal breit. Ein fataler Fehler wie sich später herausstellen wird...
Nach einem klassisch-sonatenhaften Klavierintro nimmt die Geschichte ihren Lauf. "Fluss der Qual" hämmert aus
den Boxen und ich traue meinen Ohren nicht - die von vielen Bands oft angestrebte, doch selten erreichte
"goldene Mitte" in der Produktion wurde von einem eigenproduzierten Demo aus deutschem Lande erreicht. Der
Grund ist eigentlich ganz einfach: die Produktion ist nicht hochglanzpoliert, wie vergleichsweise etwa ein
zweijähriger Baby-Popo und es wurden auch nicht übermäßig viele Steine in den Weg gelegt, somit ist ein
Idealmaß entstanden. Prima Voraussetzungen also, um ein Demo zu erschaffen, das sich im Underground lang
anhaltend durchsetzen könnte.
Wenn ich "Fluch/ Sog in den Wahnsinn" beschreiben müsste, würde ich sagen, dass der Gitarren-Sound mich an
"Zorn - Schwarz Metall" erinnert, die Drums für mich bis dato einzigartig sind, am ehesten mit "Akitsa - Sang
Nordique" vergleichbar, doch auch nur im weitesten Sinne, da das Drumplay von Todtgelichter wirklich
stellenweise sehr innovativ ist wegen sehr schönen, selten gehörten Rhythmen und einer starken Bass-Drum. Der
Gesang - oder wie schön im Booklet beschrieben - "Screams", macht auch einen verdammt genialen Eindruck, denn
das Sortiment bei den Vocals ist stellenweise sehr groß. Silencer-ähnliches Gekreische, doch nicht gar so
künstlich wie bei den werten Kollegen oder genreorientierter Black Metal Gesang im Stile alter Darkthrone
sprechen ebenso für den Sänger. Ich will jetzt nicht allzu sehr auf die 6 Songs + Intro/Outro eingehen, damit
die überaus dichte Atmosphäre nicht im Bach schwimmen geht, denn jeder Song ist eine Welt für sich und jeder
muss nun mal seinen Weg für sich gehen. Ich kann euch mit diesem Review nur die Tür öffnen, durchgehen müsst
ihr schon selbst, um in den unheimlichen "Sog des Wahnsinns" zu geraten!
Ein Schlusswort meinerseits habe ich aber dennoch. Todtgelichter werden nicht nur einigen Staub im Underground
aufwirbeln. Da ich dieses Demo in Longplayer-Länge im Jahr 2003 erhalten habe, ist es das "Demo des Jahres"
für mich und "Todtgelichter" können sich sicher sein, dass sie auf meinem "Top 10 Bands" Zettel für das Jahr
2004 stehen. Dass es keine 10 Punkte gibt, liegt nicht an der erbrachten Leistung, sondern weil es ihre erste
Veröffentlichung ist und ich erst nach mindestens zwei hervorragenden Veröffentlichungen eine 10 Punkte
Bewertung ausspreche. In diesem Sinne daher "nur" 9,5 Punkte - macht weiter so! |
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