|  | Von Berlin sang schon die gute alte Dietrich und zweifelsohne besitzt diese Stadt ihren ganz besonderen Reiz
        - Divenstatus inklusive. Das dort sesshafte Label Folter Records hat mit Salacious Gods und Skyforger schon zwei deftige Kapellen
        unter Vertrag. Vor nicht allzu langer Zeit schlossen sich auch Todtgelichter erwähnter Plattenfirma an
        und holen als dann zum zweiten muskalischen Schlag aus.Die erste Full
        Length wird sicherlich ihre Anhänger finden, zockt das Quintett doch recht eigenständigen und variationsreichen
        Schwarzstahl der düster-depressiven Schiene. Überraschend dabei ist, dass nur
        verhalten im Schneckentempo vorangegangen wird und die meist peitschenden
        Tracks doch diese menschenfeindliche Bedrückung erschaffen. Die nötige Wucht, Aggression entstehen zu lassen, fehlt dennoch nicht, geht
        allerdings nahtlos in diese befremdlichen Emotionalitäten über. Überhaupt
        erscheint "Was bleibt..." wie aus einem Guss, wofür nicht zuletzt der gelungene Klampfensound verantwortlich zeichnet. Wie ein mächtiger Schwarm Geschmeiß
        sägt sich die Saitenfront in den Vordergrund. Vokalistisch ging man gelegentlicher Eintönigkeit ebenfalls recht geschickt
        aus dem Weg, indem mit typisch leidendem Gequieke, über ursprüngliches Krächzen bis hin zum deathigen Gegurgel
        eine recht große Bandbreite abgedeckt wird.
 Dennoch ist
        Todtgelichters
        Debüt
        sicherlich nicht der Weisheit letzter Schluss. Denn wenn man auch eine vorzügliche Produktion in der Tasche hat, kommt man nicht umhin, mit
        kompositorischer Stagnation zu kämpfen. Teils brauchen die Tracks recht lange,
        um auf den Punkt zu kommen oder lassen auf hoffnungsvolle Aufbauschemata
        ungeschickt platzierte Tempowechsel folgen. Ab und an zünden auch schlicht die Melodien nicht, wirken etwas kraftlos und uninspiriert. Aber keine Bange, schlecht haben die
        Hamburger ihre Sache nun wirklich nicht gemacht. Denn Titel wie "Wunden" beherbergen tolle Arrangements, Dunkelheit und schlicht bewegende Atmosphäre, die
        man gehört/gefühlt haben sollte. Und Müll sind die zeitweisen Durchhänger auch nicht.
        Ein Fazit sieht ergo
        wie folgt aus: Gut, überdurchschnittlich und ausbaufähig. Eine originelle Scheibe von einer charmanten Band.
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