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Hatte ich schon geglaubt, dass in letzter Zeit scheinbar nur Melodic Black Metal veröffentlicht wird
(vielleicht mit Ausnahme von Nehëmah), da flattert mir dieser Tage dieses Demo hier ins Haus... um genau
zu sein, das selbstbetitelte Debüt-Demo der deutschen Band mit dem unheilschwangeren Namen Todesweihe.
Und belehrt mich umgehend eines besseren, denn nach eingängigen Melodien oder gar Bombast wird man hier
vergeblich Ausschau halten. Räudig, dreckig und minimalistisch präsentieren sich die Songs und holen mich
unsanft auf den rauen black metallischen Boden zurück.
Mit "Praeludium - Von der Nacht" wird das Schauspiel eingeleitet, allerdings nicht beschaulich ruhig, wie
man dem Titel nach vermuten könnte, sondern die drei Jungs gehen ohne Umwege in die Vollen. Sehr passend
gewählt ist dabei das kurze Sprachsample, das wohl, wenn mich nicht alles täuscht, aus "Interview mit einem
Vampir" stammt und die Wut und den Hass auf die Menschheit ob ihrer Stupidität veranschaulichen hilft.
Allein der Gesang hätte allerdings schon ausgereicht, um zu verdeutlichen, worum's der Band geht, denn
das Gekeife des Sängers J.M.R. fährt einem bereits mit den ersten Klängen direkt unter die Haut. Deutlich
ruhiger bzw. schleppender geht es weiter mit dem folgenden Song.... und hier offenbart sich so langsam, wo
der Haken bei diesem Demo liegt: Monotonie und Langeweile halten langsam aber sicher Einzug ins Geschehen.
Sicherlich gelten primitives Riffing und minimalistisches Songwriting als Kennzeichen ursprünglichen Black
Metals, aber man kann auch hierbei übertreiben und eine Spur mehr
Abwechslung hätte dem Ganzen sicher nicht schlecht getan. Und so bleibt es nicht aus, dass auch die wohl angestrebte
düster-hasserfüllte Atmosphäre nach und nach in Eintönigkeit erstickt wird. Nur hin und wieder schaffen es die
Songs, diese zu durchbrechen, meist dann, wenn man kurzfristig in schnellere Parts überwechselt.
Überraschen kann die Band allerdings nochmal zum Ende von "Der Wanderer und sein Schatten", wo der Song
urplötzlich in ein ruhiges Klavierstück übergeht,
um dann mit "In Ruinen" den krassen Gegesatz zu den eben noch vernommenen lieblichen Klängen zu bieten -
so beabsichtigt disharmonisch, dass es schon fast wieder kultig ist. Im Anschluss wird noch
Darkthrone's "As Flittermice As Satans Spys" dargeboten und auf der mir vorliegenden Promo befindet sich
zusätzlich noch eine Coverversion von Immortal's "Grim And Frostbitten Kingdom", welches mit Ausnahme des
recht gelungenen Gesangs, nicht wirklich überzeugen kann. In beiden Fällen
ziehe ich das Original dann doch deutlich diesen Versionen vor.
Die Ansätze stimmen also bei diesem Demo durchaus, nur an der Umsetzung sollte die Band noch ein bisschen
arbeiten, um alsbald mit einem ausgereifteren Songwriting überzeugen und mitreißen zu können. |
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