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Manche Bands dümpeln ja mit dem ewig gleichen Material und ohne merkliche Entwicklung jahrelang vor sich hin.
Nun, ich will nicht sagen, Todesweihe haben gegenüber ihrem Debütdemo eine 180°-Wendung vollführt, aber ein
deutlicher Schritt nach vorn ist definitiv getan, soviel schonmal voraus. Zwar bewegt man sich nachwievor auf
den Spuren Darkthrones, dieses Mal aber wesentlich geschickter.
Werner Herzog's "Nosferatu - Phantom der Nacht" aus dem Jahr 1978, die Neuverfilmung des Vampirklassiker von
F.W. Murnau, stand Pate für dieses Konzeptdemo. Vampirismus diente ja schon so manchen Bands des Genres als
Inspiration und meist endete das eher in romantisch-verklärtem Kitsch als in atmosphärischem Unbehagen. Hier
hat man jedoch von Anfang an den Eindruck, dass die Sache etwas
ernsthafter angegangen wurde, angefangen beim Titel "Nachtmahre" über das
schlichte, aber seine Wirkung nicht verfehlende Coverartwort (Klaus Kinski's Konterfei in einer Filmsequenz) bis
hin zu Sound- und Sprachsamples, die, bestens platziert, das düstere Geschehen abrunden.
Was einem nach einer ebensolchen kurzen Sampleeinleitung zuerst auffällt, ist der deutlich verbesserte Sound
gegenüber dem Erstling, der nun längst nicht mehr so dumpf aus den Boxen dringt, sondern, aufgenommen im
Panzerklang Studio, mit der richtigen Prise Rauheit aufwartet. Und die Geschwindigkeit, mit der man loslegt. Denn
hatten beim Debüt meist schleppende Melodien die Oberhand, die wohl für eine gewisse Schwermut sorgen sollten,
leider aber eher Schwermüdigkeit nach sich zogen, so scheint es dieses Mal kein Tempolimit zu geben. Vorallem der
Mann an den Drums, übrigens auch bei Aaskereia tätig, geht dabei heftig zur Sache und poltert drauf los, was das
Zeug hält. Aber nicht nur hier ist eine Verbesserung zu erkennen, sondern auch im Gesang, der nun grollend und
keifenderweise wesentlich mehr Enthusiasmus vermitteln und dadurch natürlich deutlich seinen Anteil zum düsteren
Konzept beitragen kann. Und vorallem präsentieren sich die Songs längst nicht mehr so monoton, was nicht zuletzt
dem angezogenen Tempo zu verdanken ist. Zwar wird nachwievor eher auf Standardriffs zurückgegriffen, dennoch
wirken die Songstrukturen nun ein Stück weit ausgefeilter, werden durch Breaks aufgelockert und setzen sich mit
einprägsamen Melodien im Ohr fest.
So viele Pluspunkte das Demo zwar auch einfahren konnte, so gibt es auch Kritik zu üben, denn ein Manko weist
das Ganze dann doch auf: Trotz angesprochener Breaks und Samples und Instrumental variieren
die Songs untereinander in puncto Rhythmus und Geschwindigkeit nur sehr wenig. Gewürzt mit einer Prise mehr Eigenständigkeit insgesamt hätten
ein paar Midtemposongs zwischendurch dem Gesamtbild also sicher nicht geschadet. Wenn ich aber sehe, wie sich die
Band innerhalb dieses einen Jahres weiterentwickelt hat, mache ich mir keine allzu großen Sorgen darüber, dass
sie das nicht in den Griff kriegen könnten. Für dieses Mal konnte mich die Band jedenfalls schonmal positiv
überraschen.Wer sich eines der auf 200 Stück limitierten Exemplare sichern möchte, kann das
beispielsweise über Black
Metal Mafia Records tun. |
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