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Da kaum jemandem diese Band ein Begriff ist, gibt es zunächst einige Infos zu dieser Truppe: Im Sommer des
Jahres 1999 fanden sich Grom (Gitarre), Mjølner (am Schlagzeug tätig) sowie ein gewisser Antikristian, der
ebenfalls eine Klampfe bedient, zusammen. Nach einigen wenigen Rehearsals schlossen sich Mortimer, welcher
für den Bass zuständig ist, sowie der Frontmann Hedin Varf später der jungen Formation an und gründeten so
Thyruz. Das hier vorliegende Demo ist ihre zweite Aufnahme und spartanisch ausgestattet (Papphülle; bedruckte
CD), was aber nicht weiter stört.
Kaum befindet sich die Scheibe im Player, erklingen Synthie-Klänge, eine tief gestimmte Akustik-Gitarre, sowie
eine flüsternde Stimme, die im Verlauf von "Evil Eyes", dem Opener von "RTBON", zuerst in eine immer
lautender werdende Erzählpassage und letzten Endes in die im Black Metal üblichen Krächz-/Kreisch-Parts
übergeht, zu keiner Zeit jedoch aufgesetzt oder künstlich wirkt. Sowohl sämtliche Saiteninstrumente, als
auch das Schlagzeug, bilden zusammen mit den Vocals eine spielerische Einheit. Es erstaunt einen, wie
vielschichtig ein Lied mit knapp zehn Minuten Länge sein kann, ohne den roten Faden zu verlieren. Müsste der
erste Song auf dieser Scheiblette so kurz wie möglich beschrieben werden, wäre die Bezeichnung "Ein
Wechselbad der Gefühle" am treffendsten. Genauer auf diese Soundcollage einzugehen, würde den Rahmen eines
normalen Reviews mit hoher Wahrscheinlichkeit sprengen, da die vielfältigen Themenwechsel mit ihren
unterschiedlichen Charakteren einen jeden Rezensenten aufgrund dieses Problems in Verzweiflung stürzen
können. Wesentlich kompakter und eingängiger, jedoch noch immer mit einigen Elektro-Piano-Spielereien
gespickt, kommt der Titeltrack aus den Boxen gelärmt. Anstatt auf dem vorherigen, langsamen Einsatz von immer
härteren Tönen aufzubauen, wird sofort im schnelleren Mid-Tempo drauflos gehämmert, wobei die Geschwindigkeit
auch hier wieder ab und zu durch eingestreute Bridges unterbrochen wird, bevor es wiederum ans Knüppeln geht;
das Main-Riff aber wird fast die ganze Zeit über angewandt. Enden tut das Demo mit dominiernden
Keyboard-Einlagen, deren Grundmelodie stark an die von Beethoven's "Für Elise" erinnert.
Fazit: Ähnlich wie ein Chamäleon wütet das norwegische Quintett durch klangliche Welten, die die Kinnlade zum
Runterklappen bringen. Samples sind auf der bandeigenen Homepage zu finden. Hoffen wir, dass es Thyruz
schaffen, einen Plattenvetrag zu unterzeichnen, da die hier gebotene Vielfalt sicherlich viele Freunde finden
wird!
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