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Werfen wir einen Blick auf Deutschlands neue Satansjünger: Anstatt es den mit schwachem inneren Licht beschenkten
Gruppen, die unter Okkultismus lediglich Pentagramm und umgedrehte Jesus-Stellung verstehen, gleich zu tun,
frönt
man dem siebenzackigen "Sigillum Sanctum" - ein wichtiger Schritt nach vorne, der sich auch in dem musikalisch
Dargebotenen niedergeschlagen haben soll. Vermutete ich zumindest, bis sich das schwarze Element in meinem Laufwerk
mehr als zehn Minuten lang im Kreis drehte.
Denn innerhalb dieser Zeitspanne malte ich mir ein ungefähres Klangspektrum jenes Quartetts aus, das zu allem
Überfluss auch noch bestätigt wurde, sprich: leicht thrashiger Black Metal durchschnittlichen Kalibers. Hinzu
kommen ein in dezentem Maße nerviges Produktionsendergebnis, insbesondere die Bassdrum verlangt angesichts ihrer
störend druckvollen Omnipräsenz meinem Magen einiges an Kontinenzvermögen ab. Ebenfalls "ungewohnt" ist die Tatsache,
dass ich eher dazu neige, den passabel performten Synthie-Einlagen mehr abzugewinnen als dem einschläfernden Rest,
sie demzufolge als Höhepunkt bezeichne. Kompositionen wie "Dies Irae" oder "Devouring Abyss Of Infinity" leben von
zusammengewürfelten Brocken, die in einer Nacht- und Nebelaktion mit Fetzen diverser eigener Ideen verbunden wurden.
Irgendwie mag mich keine einzige Passage mitreißen, alles hat den üblen Geschmack von einem Déjà-vu-Erlebnis. Selbst
die größte Anstrengung, "Sigillum" etwas wirklich Positives nachsagen zu können, scheitert kläglich, obwohl man in
gleichem Maße versagt, negative Highlights beim Namen zu nennen. Thorngoth's Erstling geht im Sumpf unter wie ein
Stein, ohne jemals wieder die Kenntnis Anderer auf sich zu ziehen. |
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