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Zeitweise zweifle ich an dem Temperament und der Gesinnung unserer südländischen Völker, so wie es auch hier
der Fall ist: Es ist schon gefährlich genug, in den politfreien Gegenden des Black Metals mit dem Wort "NSBM"
zu spielen, umso dämlicher dann die eigene, scheinbar lustige, Interpretation. Die Gestaltung des zweiseitigen
Booklets stellt sich ebenfalls als totaler Schuss nach hinten heraus, denn mit einem gar allzu ferkeligen Touch
werden mir die beiden Interpreten präsentiert - ein klassisches So-nicht-Beispiel in Sachen CD-Gestaltung. Nach
dem Sprichwort "Beurteile niemals ein Buch nach seinem Umschlag" geht es hier nun auch weiter im Text
beziehungsweise der Musik.
Thodde... Schweinesülze mit reichlich Dekoration oben drauf. Penetrante Keyboard-Untermalung des ansonsten eh
schon unangenehmen, weil herrlich improvisierten sowie krankhaft in die Länge gezogenen Geschehens prägen
selbst nach mehreren aufgezwungenen Durchläufen meinen Eindruck: Sowas kann doch bitte niemand gut finden!
Lediglich der eine oder andere Riff-Ansatz beim fast zehnmütigem "She Creeps Among The Naked Stones" weiß
leichtes Hinhören zu provozieren, ansonsten darf man ohne jegliches Schuldgefühl Thodde abhaken. Es wird
dem Herr T., seines Zeichens Verantwortlicher für diesen Bockmist, ein Gnadenpunkt wegen Veröffentlichungsmut
überreicht.
Malnatt fahren ihren Karren auf einer anderen Autobahn, die gemeinhin als "Folk Metal" bekannt ist und mitunter
geschätzt wird. Ich bin zwar diesbezüglich relativ unerfahren, aber rein nüchtern betrachtet macht der Siebener
einen durchschnittlichen Eindruck. Besonders ekelig hingegen sind die Vocal-Performances, sowohl von dem
männlichen als auch der weiblichen Performer/in. Darüber hinaus sollte covern in Zukunft vermieden werden, da
jene Truppe den Vorbildern eher Böses tun will - unfreiwillig schräg brettern die Italiener, manchmal sogar so
schlimm, dass der gesamte Körper nach der Stopp-Taste schreit. Den finalen Todesstoß gibt es in Form vom Hidden
"Dreck", der offensichtlich beweisen soll, wie variantenreich die Sänger drauf sein können. Irrsinnig stußsinnig,
Jaulen, Winseln und andere tierische Laute mit amelodischen Synthie-Effekten zu mischen, es gibt selbst im
technoiden Bereich sinnvoller gestaltete Semi-Songs.
Fazit: Mein persönlicher Schredder freut sich schon. Als Foltermittel diesseits und jenseits des Zweistromlandes
vollends geeignet. |
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