THE MARTYRIUM

Verachtung (Demo 2003)


Gleich als ich die Promo in der Hand hatte, fiel bei mir der erste Eindruck recht sympathisch aus, denn The Martyrium verzichten auf unnötige äußere Spielereien wie Gruppenfotos in üblicher Posing-Manier oder großkotzige Sprüche. Da mir aber somit außer den Liedernamen keine weiteren Informationen vorliegen und auch keine Internetseite existiert, werde ich glücklicherweise mal nur auf die Musik eingehen können, die die Deutschen The Martyrium (übrigens nicht zu verwechseln mit den beiden anderen "Martyriums") auf ihrem zweiten Demo "Verachtung" präsentieren.
Allerdings muss ich gleich zu Beginn sagen, dass mir dieses wiederum nicht so sehr zu gefallen weiß, denn gleich das erste Lied fängt mit einem -für meinen Geschmack- überlangen Intro an und als es dann nach knapp 4 Minuten mit den altbekannten Instrumenten erstmals richtig zur Sache geht, vernehme ich Harmonien, die eher dem Death Metal Genre zuzuordnen sind, obwohl die Produktion typisch nach Black Metal klingt. Irgendwie eigenartig, aber zum Glück bleiben diese ungewöhnlichen Ausflüge eher die Ausnahme und die Musik passt sich dem ganz ordentlich produzierten Gesamtklang an. Auch die Instrumente können in ihrer Ausführung überzeugen, jedoch sind solch atmosphärische Melodien, wie sie beim vierten und längsten Lied "Als der Schmerz ging", zu hören sind, nur selten zu vernehmen, womit sich das dargebotene Material insgesamt in die lange Liste der Durchschnittsveröffentlichungen einreiht. Doch sogar diese Wertung wird von dem Gesang versaut, der außer bei dem oben genannten Lied, durchgängig völlig unter Bandniveau bleibt und seine Tiefpunkte in den zahlreichen vorhandenen, von akustischen Klängen untermalten, Passagen erreicht. Der Sänger wechselt hier von seinem sowieso nicht all zu prallem Kreischen auf eine (qualitativ gesehen, wie auch von der Tonhöhe her) tiefere Stufe und zerstört damit die wenigen interessanten Passagen.
Insgesamt ist "Verachtung" eine gänzlich austauschbare Veröffentlichung, die auch noch zu viele Schwächen aufweist, um einen Hörgenuss im schwarzmetallischen Sinne zu ermöglichen oder gar Atmosphäre aufzubauen.

4/10

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21.07.2003