|
Gleich als ich die Promo in der Hand hatte, fiel bei mir der erste Eindruck recht sympathisch aus, denn The
Martyrium verzichten auf unnötige äußere Spielereien wie Gruppenfotos in üblicher Posing-Manier oder großkotzige
Sprüche. Da mir aber somit außer den Liedernamen keine weiteren Informationen vorliegen und auch keine
Internetseite existiert, werde ich glücklicherweise mal nur auf die Musik eingehen können, die die Deutschen
The Martyrium (übrigens nicht zu verwechseln mit den beiden anderen "Martyriums") auf ihrem zweiten Demo
"Verachtung" präsentieren.
Allerdings muss ich gleich zu Beginn sagen, dass mir dieses wiederum nicht so sehr zu gefallen weiß, denn gleich
das erste Lied fängt mit einem -für meinen Geschmack- überlangen Intro an und als es dann nach knapp 4 Minuten
mit den altbekannten Instrumenten erstmals richtig zur Sache geht, vernehme ich Harmonien, die eher dem Death
Metal Genre zuzuordnen sind, obwohl die Produktion typisch nach Black Metal klingt. Irgendwie eigenartig, aber
zum Glück bleiben diese ungewöhnlichen Ausflüge eher die Ausnahme und die Musik passt sich dem ganz ordentlich
produzierten Gesamtklang an. Auch die Instrumente können in ihrer Ausführung überzeugen, jedoch sind solch
atmosphärische Melodien, wie sie beim vierten und längsten Lied "Als der Schmerz ging", zu hören sind, nur selten
zu vernehmen, womit sich das dargebotene Material insgesamt in die lange Liste der Durchschnittsveröffentlichungen
einreiht. Doch sogar diese Wertung wird von dem Gesang versaut, der außer bei dem oben genannten Lied, durchgängig
völlig unter Bandniveau bleibt und seine Tiefpunkte in den zahlreichen vorhandenen, von akustischen Klängen
untermalten, Passagen erreicht. Der Sänger wechselt hier von seinem sowieso nicht all zu prallem Kreischen auf
eine (qualitativ gesehen, wie auch von der Tonhöhe her) tiefere Stufe und zerstört damit die wenigen interessanten
Passagen.
Insgesamt ist "Verachtung" eine gänzlich austauschbare Veröffentlichung, die auch noch zu viele Schwächen aufweist,
um einen Hörgenuss im schwarzmetallischen Sinne zu ermöglichen oder gar Atmosphäre aufzubauen. |
|