| 
      
         Rock'n'Roll! 
        Das ist der unvermeidliche Eindruck, den der Auftakt "Ravens On The Bloodred Sky" hinterlässt. Sehr eingängig
        geht es stur geradeaus, Motörhead lassen grüßen. Wenn der Fuß da nicht mitwippt, ist man entweder tot oder
        zumindest gelähmt. Doch leider ziehen schon bald die ersten Wolken am Gute-Laune-Himmel auf. Besonders der
        japanische Trommelknecht (bzw. die Rhythmus-Freeware) ist dabei ein echtes Ärgernis, die völlig anfängerhafte
        Programmierung nur schwer zu entschuldigen. Noch nicht mal das nervtötende, endlose Beckengebimmel hat man dem
        Ding ausgetrieben! Nun ja, das hat natürlich auch ein Gutes: Während man sich noch über das Getacker aufregt,
        hat man vorerst keine Zeit, sich am nicht sonderlich prallen Gesang zu stoßen. Und auch die sehr unglückliche
        Namenswahl des Projektes oder das unbeholfene Englisch der Liedtitel rücken nicht unverzüglich ins Schussfeld
        der Kritikerschelte. 
        Glücklicherweise ist dieses erste Demo des Kroaten nur knapp über eine Viertelstunde lang, da fangen die
        (reichlich vorhandenen) Störelemente noch nicht an, die Geduld des Hörers übermäßig zu strapazieren. Und rein
        vom musikalischen Ansatz her ist "ICWN" auch nicht sooooo schrecklich, zumindest als kleine Zwischenmahlzeit
        ist etwas primitive Eingängigkeit durchaus geeignet. Auf Tiefgang oder musikalische Höhepunkte kann man zwar
        lange warten, aber es muss schließlich auch nicht immer Kaviar sein. Leider war Einzelkämpfer Gorgor mit soviel
        Einfachheit nicht glücklich und hat mit "...Where The Wolves Path Lead" auch ein Stück aufgenommen, welches
        nicht mehr so sehr rockt, sondern vielmehr den "touch of melancholy" aufweist, den die Bandbiographie verspricht.
        An dem 7-Minuten-Lied hat sich der gute Mann eindeutig verhoben, stellt sich doch eher Langeweile als Schwermut
        ein. Schuster, bleib bei deinen Leisten. 
        Noch ein paar Worte zu diesen Zeilen unter dem Titel "Biography", das ist der Stoff, aus dem der missgünstige
        Schreiberling seine Verrisse bastelt. Wenn ich da beispielsweise lesen muss, dass The Frost erst seit Winter
        2004/2005 existiert, dann frage ich mich ernsthaft, ob man für eine Veröffenlichung wirklich schon reif ist. Es
        hätte dem Gesamteindruck sicher gut getan, wenn man etwa die Rhythmuselektronik fachmännisch bedienen könnte.
        Doch bei diesem einen Beispiel will ich es belassen, sonst käme mir unweigerlich die Galle hoch und unter diesem
        Text erschiene letzten Endes eine 0. Und das wäre - trotz aller Schwächen - dann doch nicht ganz gerecht.  | 
       |