THE AMENTA

Mictlan (MCD 2002)


The Amenta haben ein Herz für den MP3-Händler: Auf ihrer ersten Veröffentlichung, einer MCD namens "Mictlan", liefern sie neben der Musik im sogenannten "Multimedia"-Teil der CD die MP3s gleich mit. Das ist doch wirklich mal nett. Noch netter wäre es allerdings gewesen, wenn man statt all dem Computerzeug ein bisschen mehr Musik draufgepackt hätte, mit elf Minuten inklusive Outro ist die Spielzeit nämlich eher knapp bemessen. 
Zwei "richtige" Stücke legen uns die Australier als ihren ersten Schritt auf dem Weg zur Weltherrschaft zwecks Begutachtung vor. "Mictlan" ist aggressiver Metal zwischen Schwarz und Tod, der mich ein wenig an Behemoth' "Satanica" erinnert. The Amenta gehen genauso wild und ungestüm zu Werke, wie ich es mir heutzutage auch von den Polen wünschen würde. Doch da Nergal langsam alt wird, kommt dieser Song in all seiner ungezügelten Aggressivität gerade richtig. Geile Riffs treffen auf rabiates Getrommle und ein kraftvolles Grunzorgan, eine kurze Verschnaufpause mit dezentem Keyboardeinsatz sorgt für Abwechlung. Schöner Einstieg. 
Weiter geht es mit "Ennea", das die Australier von einer etwas anderen Seite präsentiert. Horrorkeyboards und stellenweise melodischeres Riffing geben dem Song einen deutlichen BM-Anstrich. Der kompromisslose Vorwärtsdrang der Band und das unerschütterliche Todesfundament bewahren uns aber glücklicherweise vor einem Abdriften in "Melodic-BM"-Gefilde. Als Rauswerfer fungiert etwas elektronischer Krach, der zwar recht stimmungsvoll ist, den ich in seiner spannungsaufbauenden Wirkung aber eher als Intro gewählt hätte. 
Abschliessend und zusammenfassend bleibt festzuhalten, dass The Amenta mit "Mictlan" ein ordentlicher Einstand gelungen ist. Nichts Weltbewegendes, aber zwei mehr als solide Songs, die in Zukunft auf einiges hoffen lassen.

7/10

Official Website
Kommentar abgeben

 

Erik
13.12.2002