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Meine Helden von Hatred Divine haben kürzlich ihren fernöstlichen Trommler gegen einen Bulgaren ausgewechselt
in der Hoffnung, in Zukunft etwas weniger unmenschlich zu klingen. Mal ganz abgesehen davon, dass ich für HD
trotz dieser Massnahme kaum Licht am Ende des Tunnels sehe, soll es hier nicht um die
Schöpfer von "Of Light And The Absence Of Light" gehen, sondern um deren neuen Schlagwerker. Dieser hat nämlich auch noch ein
Soloprojekt am Start, was angesichts der Hyperaktivität gewisser Szeneasten sicher keine Überraschung
darstellt. Der Name dieses Projektes ist Svarrogh und unter dem Namen "BAXAS Xebeshéth 1883" wurde im Januar
eine CDr veröffentlicht, die Dimo Dimov, das einzige Bandmitglied, gern als Debütalbum verkaufen würde, die
jedoch angesichts der gebotenen Qualität in Sachen Musik und Präsentation eher in die Kategorie "Demo" passt.
Auf diesem Demo also bieten Svarrogh melodischen Black/Death Metal mit Keyboards und folkloristischen Einflüssen
aus DiDis bulgarischer Heimat. Wer jedoch jetzt und hier aufgrund der Stilrichtung und gewisser Aktivitäten
der Hauptperson eine klassische Null-Punkte-Besprechung erwartet, den muss ich leider enttäuschen, denn meiner
Meinung nach sind Svarrogh zumindest nicht völlig hoffnungslos. Natürlich liegt auf "BAXAS Xebeshéth 1883" noch
recht viel im Argen, aber mit viel Arbeit könnte aus Svarrogh durchaus irgendwann etwas werden. Zum Beispiel
sollte beim nächsten Mal etwas mehr Wert auf die Produktion gelegt werden, die absolut saft- und kraftlos
daherkommt. Ich erwarte ja ganz sicher nicht, dass eine Band fünf Wochen im Abyss zubringt, aber das Mikrofon
könnte man während der Aufnahmen schon unter den Sofakissen hervorkramen. Das ist doch wirklich nicht zuviel
verlangt, oder?! Ausserdem sollte Dimo wirklich darüber nachdenken, auf dem nächsten Werk nicht alles selbst
zu machen. Spielerisch ist das Demo ja durchaus im grünen Bereich, aber Singen, Kreischen oder sonstwelche
vokalen Ausdrucksmöglichkeiten beherrscht der gute Mann nicht für zehn Pfennig, auch wenn er sich um
Abwechslung bemüht.
Über die kompositorische Seite des Demos kann man zumindest ein paar halbwegs positive Dinge sagen. So gibt
es einige durchaus gelungene Riffs und Melodien sowie schöne folkloristische Parts zu hören. Auch in Sachen
Keyboards hält sich Dimo lobenswerterweise sehr zurück und gibt den sechs Saiten und sogar dem Bass ordentlich
Spielraum. Ein grosser Pluspunkt ist auch das variable Songwriting. Das beginnt beim steten Wechsel zwischen
einer eher Black- und einer mehr Death-Metal-betonten Ausrichtung, setzt sich über häufige Tempo- und
Stimmungswechsel fort und hört bei akustischen Gitarren und Klaviereinschüben noch lange nicht auf. Dass
Svarrogh dabei nicht im Chaos versinken, ist schonmal sehr positiv. Allerdings wird es jetzt allerhöchste
Zeit, nach all den Lobpreisungen auch auf die Schattenseiten Dimovscher Kompositionskunst hinzuweisen. Zum
einen klingen Svarrogh gelegentlich einfach etwas zu typisch, da gibt es
08/15-Passagen, die keine Sau braucht. Besonders einige klassische Black/Death-Abschnitte sind von dieser Krankheit befallen, die sich in altbekannten
Riffs und Rhythmen äussert. Und so gut mir das folkloristische Konzept in der Theorie gefällt, haben Svarrogh
noch viel Arbeit vor sich, Folklore und Black Metal zu einer Einheit zu verschmelzen, anstatt die einzelnen
Zutaten einfach nur nebeneinander existieren zu lassen.
Summasummarum ist mir "BAXAS Xebeshéth 1883" so über den Daumen gepeilt fünf Punkte wert, in denen ein kleiner
Bonus enthalten ist, der meiner Hoffnung Ausdruck verleihen soll, dass Dimo als Geheimagent des guten Geschmacks
weitere Veröffentlichungen von Hatred Divine verhindern möge. Doch auch davon unabhängig kann ich Svarrogh
bescheinigen, zumindest auf dem richtigen Weg zu sein, auch wenn dieser noch ziemlich lang ist. Es ist halt
noch kein Meister vom Himmel gefallen... |
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Melodic
Black/Death with folkloristic parts of eastern european origin is what
you get on “BAXAS
Xebeshéth 1883”.
The concept is certainly promising but at present stage Svarrogh are
merely average. The sound is as weak as it gets, the singing needs to be
improved, many parts are simply too typical and therefore boring.
However, there are songs to be found on this release which make me
believe that Svarrogh might have some kind of a future. The piano parts
are really well-done, and if they succeed to incorporate the folk parts
into the songs instead of leaving them standing alone, already the next
release could be much more enjoyable. |
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