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"Ash nazg gimbatul, ash nazg thrakatulûk agh burzum-ishi krimpatul." So lauten die ersten Worte, die man auf
"Let Mortal Heroes Sing Your Fame" vernimmt. "Ein Ring sie zu knechten..." Doch geht es mir jetzt nicht um den
Einen Ring, sondern um ein Album das knechtet. Denn schon beim Intro "A New Power Is Rising" wird man in die
Summoning-typische, vertonte Welt des J.R.R. Tolkien versetzt. Und jeder, der die Ösis mit ihrem ungeschlagenen
Meisterwerk "Dol Guldur" lieben gelernt hat, wird nach wenigen Sekunden Freudentränen in den Augen haben. Denn
nach dem etwas schwachen "Stronghold"-Album, geht man wieder einen Schritt zurück und überzeugt auf ganzer Ebene.
Das hier ist die wahre Fortsetzung des 97er Juwels!
Majestetisch und erhaben erschaffen Summoning endlose Soundlandschaften voller überragender Epik und
Königlichkeit. Der große Unterschied zu "Dol Guldur" (ich gebrauche es hier einmal durchgängig als
Vergleichspunkt, da es für mich das absolute Referenzwerk darstellt) ist der vermehrte Einsatz von Gitarren.
Dominierten doch auf dem Vorvorgänger einzig und allein die Keyboards, haben die Klampfen diesmal eine größere
Rolle abgekriegt und fügen sich perfekt ins Gesamtbild ein. Immer variiert ist der Einsatz gehalten: mal hört
man sie gar nicht, dann schreien sie plötzlich wieder auf und bestimmen in manchen Passagen sogar die Melodie.
Man merkt Summoning an, dass sie sich weiterentwickelt haben, ohne ihre Grundsätze zu leugnen. Im Gegenteil,
die Synthies stehen nach wie vor am deutlichsten im Vordergrund. Kein einziger Tiefschlag ist auf dem fast
einstündigen Langeisen zu vernehmen. Epen wie "South Away" oder das unglaubliche "Ashen Gold" setzen sich
einfach im Ohr fest und nisten sich dort ein. Keine andere Band schafft es, in ihre Musik soviel Dramatik
einzubauen wie Summoning und das bei wirklich jeder Minute des Albums! Weiterhin erwähnenswert ist, dass
"Let Mortal..." im Gegensatz zu Summoning-Evergreens wie "Elfstone" oder "Kôr" beinahe Fröhlichkeit ausstrahlt.
Man sieht Isildurs Erbe förmlich triumphierend und stolz über die Weiten Gondors reiten. Einfach
Wahnsinn! Wie schon "Dol Guldur" ein weiterer perfekter Soundtrack zu den Geschehnissen in und um Mittelerde.
Soundtechnisch hat man seine Arbeit auch verdammt gut gemacht und die ohnehin schon fantastische Musik in ein
angemessenes Klanggewand gesteckt. Bleibt mir nur noch zu sagen, dass Summoning wiedereinmal bewiesen haben,
dass der Thron des schwarzmetallischen Ambients (oder ambientenen Black Metals?) unbestreitbar ihnen gehört!
Alle Zehne! |
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