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"Non Dvcor, Dvco" war (und ist) ein ziemlich beeindruckendes, eigenständiges Album mit einer dichten, sehr
speziellen Atmosphäre. Sicher haben Spite Extreme Wing mit jenem Werk eine Menge Freunde finden können, die
jetzt sehnsüchtig auf einen Nachfolger warten. "Kosmokrator" ist leider nicht dieser Nachfolger. Vielmehr
handelt sich bei der neuesten Veröffentlichung der Italiener um neue Aufnahmen älterer Stücke, die aus
irgendwelchen Gründen weder für "Magnificat" noch "Non Dvcor, Dvco" berücksichtigt worden sind.
Nach Angaben der Band stammen die Lieder auf "Kosmokrator" aus den Jahren 1995 bis 2000. Und das hört man den
Kompositionen auch an. Von der Epik des letztjährigen Glanzstücks ist hier so gut wie nichts zu finden.
Stattdessen geht es in der Hauptsache recht flott voran, Parallelen zum schwedisch angehauchten Debüt sind
nicht von der Hand zu weisen. Wir haben es also rein kompositorisch gesehen mit einer älteren Inkarnation von
Spite Extreme Wing zu tun. Das lässt zwar die Mundwinkel im ersten Moment etwas nach unten wandern, dabei
sollte man aber nicht vergessen, dass auch "Magnificat" ein recht ordentliches Stück Musik darstellt, auch
wenn jenes Album nicht so originell ist wie S.E.W. anno 2004.
Wichtigste Verbindung zur Jetztzeit der Gruppe ist die sehr spezielle Herangehensweise beim Aufnehmen. Auch
"Kosmokrator" wurde wieder in uralten Gemäuern aufgenommen, was für einen sehr vollen, organischen Klang
sorgt, der den Südeuropäern eine ganz eigene Note verleiht. Und auch wenn mir dieser Ansatz in Verbindung mit
dem getragenen Material von "Non Dvcor, Dvco" einen Hauch besser gefällt, so muss ich doch zugeben, dass er
dem derberen Black Metal auf "Kosmokrator" ziemlich gut zu Gesicht steht. Und natürlich ist es ja auch nicht
so, dass S.E.W. erst gestern gelernt haben, Musik zu machen. Die Lieder mögen stilistisch eine andere
Schaffensphase der Evola-Anhänger repräsentieren, BM auf hohem Niveau ist das Ganze aber trotzdem. "Deo Soli
Invicto" etwa wartet im zweiten Teil mit wirklich begnadeten Leadgitarren auf, die sich erbarmungslos in die
Gehörgänge sägen - und den Kauf dieses Albums fast allein rechtfertigen.
Doch natürlich hat "Kosmokrator" mehr zu bieten als drei hitverdächtige Minuten. "Was?", fragt ihr? Nun,
erkundigt euch doch einfach beim Plattenhändler eures Vertrauens. Der kann euch da sicher viel genauer
Auskunft geben als ich. |
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