SPELL FOREST

Adornus Satani (2001)


Diese brasilianischen Krieger machen wahrlich keinen Hehl aus ihrer Liebe zu Satan! Ein langes Intro dokumentiert in bester Hörspiel-Manier eine schwarze Messe, die den Hörer wohl auf einen kommenden Sturm dunkler Macht vorbereiten soll - und der folgt auch prompt. Schneller, nordisch geprägter Black Metal wird geboten, der enthält zwar keine bahnbrechenden Neuerungen, ist aber eine auf jeden Fall bemerkenswerte Interpretation eines bewährten Rezeptes. Rasende Geschwindigkeit paart sich mit erhabener Trägheit, donnernde Stakkatos mit bedächtigen Melodien, kurzum - musikalisch präsentieren Spell Forest eine professionelle Ausgewogenheit, die anderen Acts gut zu Gesicht stehen würde. Nebst der Musik lassen Lord Mephyr und seine Horden immer wieder atmosphärische Zwischenspiele sprechen, die das Album in seiner Kurzweiligkeit unterstützen und die dunkle Aura dieses Werkes unterstreichen.
Ein Gutes tut der ganzen Scheibe auch die - in diesem Fall wohl auch auf die technischen Begebenheiten zurückzuführende - Produktion, es erwartet den geneigten Hörer trotz der Komplexität des Materials keine symphonische Überladenheit, sondern ein natürlicher, roher Sound. Einziges Minus ist der etwas ideenlos einherratternde Drumcomputer (obwohl die Band einen Drummer aufgeführt hat?!?), der zudem ziemlich dünn klingt...
Ein wahrlich exotisches Release auf dem brasilianischen Label Sombre Music (keine Ahnung, ob die was mit dem hiesigen Label zu tun haben), ein etwas chaotisches und mir persönlich zu farbenfrohes Artwork, das aber dennoch nicht deplaziert oder gar schlecht wirkt. Als Ganzes verfolgt es ein klares Konzept und dies ist eindeutig, dem Gehörnten zu huldigen...

8/10

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hellspawn
26.09.2003