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Und nun feiere auch ich mein Debüt, mit der ersten Rezension zu einem Split Album und zwar von Sun Of The
Sleepless und Nachtmahr. Beginnen möchte ich mit Sun Of The Sleepless, denn sie steuern die ersten sechs von
insgesamt neun Songs bei.
Fangen wir mit dem ersten Song an, "A Wolf In Sheep's Skin Clad"... es fällt sofort auf, dass sich
der gute Herr hinter SotS wenig an die zwei Vorgängerscheiben hält, denn die Songs wirken allgemein düsterer,
schneller und vor allem ausgereifter, jedoch sollte in Zukunft auf einen Schlagzeuger aus Fleisch und Blut
geachtet werden, denn bei manchen Songpassagen ist es mehr als deutlich zu hören, dass der Drumcomputer
nicht optimal konfiguriert wurde und das geht stellenweise immens auf Kosten der Atmosphäre. Auch
gesangtechnisch hat sich einiges getan, eine raue, verzerrte Stimme gibt uns nun die Ehre und ich muss sagen,
dass dies eine gute Idee war; es verleiht den sehr melodisch angehauchten Melodien eine ganz eigene Struktur,
die dem Hörer zu gefallen wissen. Zu erwähnen sei sicherlich noch, dass zwei von den sechs Songs, von der
EP "Tausend kalte Winter" stammen; da ich diese EP sehr schätze, eine schöne Dreingabe. Doch das war noch
nicht alles, selbst ein Burzum-Cover wurde eingespielt und zwar zu dem allgemein bekannten Titel "Dunkelheit".
Ich habe zwar schon viele Burzum-Cover gehört, doch das ist meiner Meinung nach mit Abstand das Beste, bei
so einem Song kann man ja aber auch nicht viel falsch machen.
Soweit, so gut, fahren wir mit Nachtmahr fort. Zuerst sollte man erwähnen, dass es nicht
die Nachtmahr sind, die unter anderem bereits mit einigen Demo-Veröffentlichungen und einer Split mit Geweih von sich reden
gemacht haben, sondern das Nebenprojekt von Schwadorf. Ob dies ein taktischer Verkaufstrick oder sonstige
Spielereien waren, sei dahingestellt. Konzentrieren wir uns auf das vorhandene Material, das mit drei Songs
aufwarten kann. Nachtmahr spielen einfach gehaltenen, schnellen Black Metal, der komplett ohne Keyboard
auskommt, jedoch ab und an mit Akustikgitarren auftrumpft. Die Songs mit den einfallsreichen Namen (I, II,
III) sind alle sehr identisch aufgebaut und müssen daher im Einzelnen nicht auseinandergenommen werden. Ein
Wort aber zu den Vocals; die sind nämlich ziemlich gelungen und retten Nachtmahr vor dem Absturz in die
Unendlichkeit der Mittelklasse-Scheiben.
Viel mehr kann man zu Nachtmahr nicht sagen, deshalb mein Gesamt-Fazit der Split: Sun Of The Sleepless sind
die "Headliner" der Split und trumpfen mit wunderbaren Melodien und gutem Gesang auf, jedoch an den Drums
muss noch gearbeitet werden. Nachtmahr dagegen präsentieren zwar soliden, dennoch 0815 Black Metal, der so
nichtssagend auftritt, dass es allein dem Gesang zu verdanken ist, dass es mehr als fünf Punkte gibt. |
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