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Eins ist sicher: Für ein Werk wie "Mourning Persists" braucht es die richtige Stimmung während des Hörens.
Sonst könnte sich Soloprotagonist Mortifer auch noch so bemühen, Schwermut zu verbreiten, es würde
wahrscheinlich nur auf Unverständnis und Langeweile stoßen. Da aber momentan das Wetter vor meinem Fenster
sehnliche Erinnerungen an vergangene Herbsttage aufkommen lässt und ich ohnehin ein Freund düsterer und
unheilvoller Klänge bin, hat die aktuelle Veröffentlichung von Sleeping Village im Grunde die besten
Voraussetzungen, um auf Anklang bei mir zu stoßen. Und diese nutzt man!
So herrschen auf diesem schlichten Silberling in klassischer S/W-Aufmachung von Anfang an die langsameren Töne.
Frostig und hallend schneiden sich die Gitarrenläufe in den Gehörgang, schicken mit sich Melancholie,
Depression aber auch Momente der Aggression auf ihre unheilvolle Reise und lassen den geneigten Hörer mitunter
vergessen, dass es noch so etwas wie Freude oder Licht auf der Welt gibt. Natürlich, das klingt jetzt sehr
hochtrabend, manch anderer würde diese Scheibe vielleicht sogar als belangloses Geschrammel abtun. Mir jedoch
gefällt, was ich höre, vielleicht auch, weil mich die immer wieder eingebrachten atmosphärischen Momente der
Stille entfernt an die unbestreitbar großartigen Anfänge von Bands wie Katatonia erinnern.
Natürlich hat es das, was Sleeping Village hier fabrizieren, auch alles schon mal gegeben, mit Sicherheit auch
schon besser. Dennoch aber vermag mich das hier Gehörte zu überzeugen, einfach weil es tief ehrlich klingt
und nicht so aufgesetzt wirkt, wie die stilistische Fassade manch anderen "Künstlers" der selben Spielart, wo
die Verneinung des Seins oft nur noch Mittel zum Zweck ist. Und da ich nicht glaube, dass diese Veröffentlichung
allzu teuer in der Anschaffung sein dürfte, kann ich nur jedem Freund schwerer Klänge raten, selbst einmal
ein Ohr zu riskieren. |
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