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Es ist im Allgemeinen nicht verwunderlich, dass die Schlagzeuger mittel- oder südamerikanischer Metal-Bands
sich oft als wahre Berserker entpuppen und im Fall von Septic Moon muss an dieser Stelle Lob und Anerkennung
gezollt werden, bevor wir zu Kritik und Häme übergehen.
Wer sich am klischeetriefenden Gesamtkonzept und dem dazu in Kontradiktion stehenden Bühnenauftritt stören mag,
der sei zumindest in einer Hinsicht beruhigt: Die Band zelebriert recht nordisch angehauchten Black Metal mit
Sägeriffs, ohne störende Death-Metal-Einflüsse. Auch wenn der Drummer, wie anfangs erwähnt, solide Arbeit
leistet, so ist man bereits auf diesem Sektor zu sehr limitiert, pendelt zwischen Vollgas, gelegentlichem
"Uffta"-Rhythmus und vereinzelt eingestreuten langsameren Abschnitten. Der Eindruck wird noch verstärkt durch
die mittelmäßigen Riffs und Halbmelodien, welche dem Rezipienten bereits einige Schwierigkeiten bereiten dürften,
zwischen den ersten drei Stücken signifikante Unterschiede festzustellen. Zu guter Letzt hätte man rein
stimmlich mit dem Experimentieren nicht erst bis zu "The Darkest Fullmoon" warten sollen. Es erscheint der
verzerrte Gesang zuvor doch einfach zu dünn und schwachbrüstig, teilweise mit Anleihen von einer angepieksten
Sau. Geradezu eine Wohltat sind die geifernden und wutschäumenden Schreie bei besagtem Stück (sieht man von der
äußerst peinlichen, gesprochenen Einleitung ab) und zum ersten Mal vermag mich das Riffing ein wenig milder zu
stimmen.
Persönlich sehe ich hier gewisse Parallelen zur Unbekümmertheit der Goatfire-Demos, diese
Spontanität und
Unbefangenheit fehlt jedoch über weite Strecken und man zwängt sich unnötigerweise in ein selbstgeschneidertes
Korsett. Es sollte kein Hexenwerk sein, dem Ganzen mehr Struktur zu geben und auf unnötige Wiederholungen oder
halbgare Akustik-Einlagen zu verzichten. Erste gute Ansätze sind auf dem abschließenden "As The Dark Age Is
Arising From The Ashes" vorhanden, das mit einem prägnanten Grundriff aufwarten kann, stellenweise jedoch immer
noch zu sehr verflacht, nicht zuletzt auf Grund der Spielzeit, welche auf knapp neun Minuten aufgebläht wurde.
Für den Anfang sollten 5 Zähler genügen, die zukünftige Entwicklung wird zeigen, in welche Richtung das
Wertungsbarometer dann letzten Endes ausschlägt. |
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:: English Version ::
Generally, it is not surprising to find a true berserk punishing the drums in bands from South or Central
America, and also in the case of Septic Moon we have to acknowledge that the drummer knows his craft. And
having fulfilled this duty, we can move on to point out the numerous flaws of this recording.
If you are disturbed by the concept drowning in clichees or by the contradictory stage appearance - at least
in one regard you can relax: The band plays rather Nordic sounding Black Metal with chainsaw riffs, without
Death Metal influences. Even if the drummer - as mentioned earlier - does a good job, the band is too limited
in this area, altering only between full speed, the occasional "uff-ta" moment and some slower parts. This
impression is supported by average riffs and semi-melodies which make it difficult to find any real
differences between the first three songs. And - last but not least - the band could have engaged in some
vocal experiments already before "The Darkest Fullmonn". Up until then, the distorted screech seems too thin
and weak, sometimes taking inspiration from a pig in the process of being slaughtered. In comparison, the
vocals on "TDF" are boiling with rage (except for the very embarrassing spoken introduction), and for the
first time the riffing manages to somewhat lift my mood.
Personally, I see certain parallels to the freshness of the Goatfire demos, however, for much of the time
Septic Moon are much less spontaneous and don't manage to break out of their little, self-inflicted box. It
shouldn't be too much a task to give the whole thing more of a structure and to skip useless repetitions or
immature acoustic parts. The final "As The Dark Age Is Arising From The Ashes" does offer some good ideas
and has a characteristic main riff. However, also this song becomes stale, mainly because it is drawn out to
nine minutes playing time. For the beginning, 5 points will have to be enough. Time will tell where Septic
Moon are going from here.
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