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Der Himmel ist blau. Wasser ist nass. Am Nordpol ist es kalt. Jedes (neue) Sear-Bliss-Album ist ein Kracher.
Es gibt zwischen Himmel und Erde unumstößliche Regeln und so stellt sich die Frage überhaupt nicht, OB die
Ungarn auch mit "Glory And Perdition" die Höchstpunktzahl einfahren werden. Denn das ist so sicher wie das
Amen in der Kirche. Ich kann nur noch berichten, WIE András Nagy und seine Mitstreiter es diesmal anstellen,
mich zu begeistern.
Im Laufe ihrer mittlerweile beinahe zehnjährigen Geschichte haben Sear Bliss ihren ganz eigenen Klang gefunden
und diesen über die Jahre behutsam weiterentwickelt und verfeinert. Sie haben uns (glücklicherweise!) nie mit
trendhörigen Stilbrüchen genervt und es dennoch geschafft, sich nicht ständig zu wiederholen. Getreu dieser Tradition ist auch das diesjährige Album problemlos als ein Werk aus dem Hause Sear Bliss zu erkennen, schon
die über die Jahre zum Markenzeichen gewordene Bläserfraktion lässt da keinen Zweifel zu. Doch die erste
Begegnung mit dem Silberling offenbart auch eine neue Seite der Gruppe: die Ungarn haben diesmal fast
vollständig auf überlange Kompositionen verzichtet, der Großteil des Materials pendelt sich zwischen vier und
fünf Minuten ein und nur "Blood Serenade" erreicht die sieben-Minuten-Marke. Kompakter sind die Stücke
ausgefallen, ohne dabei jedoch den bandtypischen epischen Charakter zu verlieren. Sear Bliss haben schlicht
ihre Lieder gestrafft, von Ballast befreit, sozusagen entschlackt, was auf mich den Eindruck neu gewonnener
Frische macht. Neben dieser generellen Kurskorrektur gibt es auch Details zu hören, die man von den Magyaren
nicht zwingend erwartet hätte. So bietet "Two Worlds Collide" ein reinrassiges Death/Thrash-Riff auf und
"Dreams Spectre" beweist kurzzeitig, dass Herr Nagy sogar an geradlinigem Geklopfe Gefallen finden kann.
Doch sollte sich durch diese "Neuerungen" niemand abschrecken lassen: die genannten Lieder (und auch alle
anderen) sind trotz allem Sear Bliss in Reinkultur, geprägt durch fantastische Bläser, haufenweise geniale
Melodien und András' intensive Vokaldarbietungen. In seinem Verzicht auf unnötige Ausschweifungen ist das
Album vielleicht sogar das atmosphärisch dichteste in der Bandgeschichte. Die Entwicklung der Gruppe auf
"Glory And Perdition" vermittelt lediglich den Eindruck, dass die Jungs mit ungebrochener Motivation und
seltsamerweise sogar MEHR Energie bei der Sache sind. Und schon aus rein selbstsüchtigen Motiven heraus finde
ich diese Feststellung ziemlich erfreulich. |
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:: English Version ::
Heaven's blue, water's wet. It's cold in the north. Every (new) Sear Bliss album is killer. Between earth and
sky there are some fundamental rules, because of them you never have to ask if the Magyars gain the highscore
with their latest release "Glory and Perdition". That's for sure like the amen at church. I only can tell HOW
András Nagy and his companions once again made it to inspire me.
During their meanwhile ten year lasting bandhistory, Sear Bliss found their very own sound and gently improved
it over the years. They never annoyed us (thank god) with any trendy changes in their style but never repeat
themselves. Following this motto this record can easily be identified as Sear Bliss' work. Their trademark -
the trombone - even emphasizes this. While listening you quickly recognize a new aspect about the band: The
Magyars resigned from playing too long songs, the largest part oscillates between four and five minutes, only
"Blood Serenade" reaches the seven minutes mark. The songs are more compact in a way but without losing the
bands typical epic character. Sear Bliss just got rid of some ballast, purged so to speak. That gives me the
impression of new gained freshness. Besides this more or less style change you get to hear some details you
would not expect of the Magyars. For example "Two Worlds Collide" comes along with a classic Death/Thrash riff
and "Dreams Spectre" shows us that Mr. Nagy seems to like straight drumming too.
But no one should be detered by these improvements: The songs are Sear Bliss as you are used to know them,
marked by their fantastic windplayer, a whole bunch of great melodies and András Nagy's intense vocals. By
creating this record without any specials and tricks it seems to be their most atmospheric album so far. The
bands developement with "Glory and Perdition" gives us the impression that the guys creating their music with
unbroken motivation and actually MORE energy. I'm quite happy about this conclusion, even for selfish sake.
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