SAMMATH

Verwoesting - Devastation (2002)


Ich kann mir zwar wirklich nicht vorstellen, wer eine schwarzmetallische Antwort auf Mortician braucht, aber dessen ungeachtet gibt es diese in Form der Niederländer Sammath. Was beide Bands verbindet, ist der superkünstlich klingende, meist rasende Drumcomputer und eine breiig-rauschige Gitarrenwand, ansonsten gibt's da nicht allzu viel, aber ein ideenloser Schreiberling benutzt halt jeden Strohhalm als Aufhänger...
Sammath' Musik liegt irgendwo zwischen Black und Death Metal, sowohl riff- als auch gesangstechnisch. Und eben dieser Gesang ist in meinen Ohren einer der Schwachpunkte auf "Verwoesting", kann er doch weder mit Grunzen noch Kreischen überzeugen und wirkt reichlich schwachbrüstig und ausdruckslos. Das zweite und Hauptproblem ist der Drumcomputer. Während Bands wie Mysticum und ansatzweise auch Limbonic Art es geschafft haben, den elektronischen Trommelknecht zum Stilmittel aufzuwerten, klingt die kleine Kiste bei Sammath wirklich wie ein Ersatz: sehr steril, sehr mechanisch, sehr einfallslos programmiert und dummerweise sehr dominant im Klangbild des Albums, ergo auf Dauer nervtötend. Die matschig in Szene gesetzte Gitarrenfraktion offeriert dem schon nicht mehr sonderlich interessierten Hörer eine Mischung aus Death Metal amerikanischer Prägung und gelegentlichen Ausflügen in schwärzere Gefilde. Die Todesmetallabschnitte sind dabei reichlich langweilig und unausgegoren, aber wenn die Tulpenländler sich mal dem BM zuwenden, wird die ganze Angelegenheit etwas interessanter. Dann gibt es nämlich ein paar durchaus gelungene Riffs und Melodien, und man wünscht sich, dass Sammath in Zukunft die Finger vom Death Metal lassen. 
Insgesamt ein bestenfalls durchwachsenes Album, das atmosphärisch gesehen nicht sonderlich viel zu bieten hat und auch in Sachen Brutalität nicht halten kann, was der Titel verspricht. Bei einer Anfängerband würde ich euch in der Hoffnung auf Besserung auf kommende Werke vertrösten, aber da Sammath schon seit 1994 am Werkeln sind, komme ich nicht umhin, sie als hoffnungslosen Fall einzustufen.

4/10

Official Website

 

Erik
13.05.2003

:: English short version ::

Sammath have been around since 1994, and keeping this in mind their second album is a major disappointment. Fast Black/Death with lame growl'n'scream vocals and one of the worst drum computers I've heard in a long while. Muddy guitars don't manage to deliver the desired evil or destructive atmospheres. The best bits on "Verwoesting" are some of the BM parts which actually contain a couple of good riffs while the DM fails to impress me. Well below average.