RUTTHNA

Decomposing Eve (Demo 2003)


Rutthna ist ein junges Ein-Mann-Unternehmen aus Schweden, das sich wie so viele andere auch dem Black Metal verschrieben hat. Doch BM ist ein weites Feld, deshalb ist es wohl nötig, den Rutthna-Stil etwas genauer zu umreißen.
Jocke - seines Zeichens auch Trommler bei den von mir nicht sonderlich geschätzten Thyrfing - präsentiert auf "Decomposing Eve" zehn Minuten schwarzen Stahls im rockig-treibenden Midtempo. Auf Kinkerlitzchen wird dabei vollkommen verzichtet, es gibt kein Keyboard, kein akustisches Saitengezupfe. Stattdessen konzentriert sich Jocke auf das Wesentliche, nämlich Gitarre, Bass und Schlagzeug. Das Resultat würde ich irgendwo in der Umgebung von "To Walk The Infernal Fields" ansiedeln. Allerdings muss gesagt werden, dass die beiden Stücke schon aufgrund der weniger räudigen Produktion nicht ganz so aggressiv aus den Lautsprechern poltern. Dennoch finde ich den Klang des Demos sehr gelungen, passt doch die differenzierte, sehr lebendige Produktion gut zum im Vergleich zu Darkthrone noch eingängigeren Songmaterial. "Eingängig" ist dabei im besten Sinne des Wortes zu verstehen, ich spreche hier nicht von kitschiger Oberflächlichkeit, sondern von Stücken, die leicht ins Ohr gehen. Was nun die Klasse Rutthnas ausmacht, ist die Tatsache, dass die Lieder auch lange im Ohr bleiben, die Rechnung eingängig = kurzlebig geht hier glücklicherweise nicht auf. Zu verdanken haben wir das vor allem den düster-melancholischen Melodien der Leadgitarre. Doch auch der wunderbar markante Bass und das effektiv-energische Schlagzeugspiel haben ihren Anteil am Genuss von "Decomposing Eve". 
Natürlich ist es nicht ganz einfach, eine Band an zwei Liedern bzw. mageren zehn Minuten Musik zu messen. Doch der mittlerweile bestandene Langzeittest und das unprätentiöse Auftreten der "Band" machen es mir relativ leicht, in Sachen Rutthna etwas Vertrauen in die Zukunft zu haben und Jocke mit acht Zählern zu (hoffentlich) kommenden Großtaten zu motivieren.

8/10

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Erik
18.02.2004