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Rutthna ist ein junges
Ein-Mann-Unternehmen aus Schweden, das sich wie so viele andere auch dem
Black Metal verschrieben hat. Doch BM ist ein weites Feld, deshalb ist
es wohl nötig, den Rutthna-Stil etwas genauer zu umreißen. Jocke -
seines Zeichens auch Trommler bei den von mir nicht sonderlich geschätzten
Thyrfing - präsentiert auf "Decomposing Eve" zehn Minuten
schwarzen Stahls im rockig-treibenden Midtempo. Auf Kinkerlitzchen wird
dabei vollkommen verzichtet, es gibt kein Keyboard, kein akustisches
Saitengezupfe. Stattdessen konzentriert sich Jocke auf das Wesentliche,
nämlich Gitarre, Bass und Schlagzeug. Das Resultat würde ich irgendwo
in der Umgebung von "To Walk The Infernal Fields" ansiedeln.
Allerdings muss gesagt werden, dass die beiden Stücke schon aufgrund
der weniger räudigen Produktion nicht ganz so aggressiv aus den
Lautsprechern poltern. Dennoch finde ich den Klang des Demos sehr
gelungen, passt doch die differenzierte, sehr lebendige Produktion gut
zum im Vergleich zu Darkthrone noch eingängigeren Songmaterial.
"Eingängig" ist dabei im besten Sinne des Wortes zu
verstehen, ich spreche hier nicht von kitschiger Oberflächlichkeit,
sondern von Stücken, die leicht ins Ohr gehen. Was nun die Klasse
Rutthnas ausmacht, ist die Tatsache, dass die Lieder auch lange im Ohr
bleiben, die Rechnung eingängig = kurzlebig geht hier glücklicherweise
nicht auf. Zu verdanken haben wir das vor allem den düster-melancholischen
Melodien der Leadgitarre. Doch auch der wunderbar markante Bass und das
effektiv-energische Schlagzeugspiel haben ihren Anteil am Genuss von
"Decomposing Eve".
Natürlich ist es nicht ganz einfach, eine Band an zwei Liedern bzw.
mageren zehn Minuten Musik zu messen. Doch der mittlerweile bestandene
Langzeittest und das unprätentiöse Auftreten der "Band"
machen es mir relativ leicht, in Sachen Rutthna etwas Vertrauen in die
Zukunft zu haben und Jocke mit acht Zählern zu (hoffentlich) kommenden
Großtaten zu motivieren. |
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